Schweizer Botschafter in Tschechien: „Papstbesuch spricht alle an“
Eine positive Zwischenbilanz
der Papstvisite in Tschechien hat der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl und
in der Tschechischen Republik, Jean-Françoise Kammer, gezogen. Allein die Tatsache,
dass der Papst dem stark säkular geprägten Land einen Besuch abstatte, sei bereits
ein Erfolg, meinte der Botschafter im Interview mit unserer Prag-Korrespondentin Antje
Dechert. Das gelte nicht nur für die katholische Kirche:„Gerade auch nicht gläubige
Menschen haben während des Papstbesuchs die Möglichkeit, sich mit den christlichen
Wurzeln des Landes auseinanderzusetzen und diese besser kennenzulernen“, so Kammer.
Der Diplomat war beim Treffen Benedikts XVI. mit hohen Politikern des Landes und dem
diplomatischen Corps im Spanischen Saal der Prager Burg dabei. „Der Papst wird hier
offiziell voll wahrgenommen“, sagte Kammer. Als bedeutsam wertete er, dass der Papst
seinen Besuch auch in den Rahmen des Gedenkens an die „Wende“ vor 20 Jahren gestellt
habe. „Der pastorale Besuch hat auch eine politische Dimension, die alle anspricht“,
so Kammer. Zur noch offenen Frage eines Konkordates zwischen Vatikan und der Tschechischen
Republik stellte Kammer fest, „dass diese Frage mit vielen geschichtlichen Elementen
verbunden ist“. Deshalb werde das Abkommen von politischer Seite noch weiter geprüft. (rv
27.09.2009 ad)