2009-09-24 14:34:25

Nahost/Vatikan: "Einfach ein normales Leben haben"


„Die katholische Kirche in Nahost: Gemeinschaft und Zeugnis“. Unter diesem Titel steht die Sonderbischofssynode zum Nahen Osten, die Papst Benedikt für den Oktober 2010 nach Rom einberufen hat. Der Papst, der sich dieses Jahr im Mai selbst ein Bild von der schwierigen Lage der Christen im Nahen Osten machen konnte, geht mit der Synode auf vielfältige Bitten aus der Region ein. Erzbischof Fouad Twal ist Palästinenser und Lateinischer Patriarch von Jerusalem. Er dämpfte im Gespräch mit uns überzogene Erwartungen an den Bischofsgipfel. So könne man sich von der Synode zum Beispiel kein Friedenskonzept für die Region erhoffen:

„Es stimmt schon, dass wir in der Vorbereitungskommission der Synode zu Wochenbeginn auch darüber gesprochen haben – diese globale Dimension des Nahen Ostens, diese interreligiöse, diese ökumenische Dimension. Aber das Allererste für uns Katholiken verschiedener Riten ist es, untereinander geeint zu sein. Dann kommt erst der Dialog mit dem Islam, mit Israel. Es geht jetzt darum, unsere Gläubigen in diese Erneuerungsbewegung so stark wie möglich mit einzubeziehen.“

„Wir sind noch eine Golgotha-Kirche“, sagt Twal – und hofft auf größere Aufmerksamkeit im Westen für die Christen im Heiligen Land. Sein Wunschzettel:

„Mehr Gebete, mehr Solidarität, mehr Nähe – ihr seid alle willkommen im Heiligen Land! Irgendwann einmal ist der Konflikt vorbei; wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Eines Tages werden wir in Frieden ein normales Leben führen. Wir fordern ja keine Privilegien. Wir wollen einfach wie andere Völker ein normales Leben haben.“

Die Sondersynode für das normale Leben – nächstes Jahr im Herbst, in Rom.

(rv 24.09.2009 sk)









All the contents on this site are copyrighted ©.