2009-09-23 12:10:48

Schweden/Vatikan: Neuer Ärger um Williamson


RealAudioMP3 „Der Fall Williamson droht wieder zu explodieren.“ Das behauptet die italienische Tageszeitung „il Giornale“. Das schwedische Fernsehen wolle den Streit um den Traditionalistenbischof Richard Williamson, der den Holocaust leugnet, an diesem Mittwochabend wieder aufgreifen. Dabei wollten die Fernsehautoren den Papst direkt angreifen: Er habe entgegen seinen Angaben durchaus von Williamsons Holocaust-Leugnung gewusst, noch bevor er die Exkommunikation gegen Williamson aufhob.

Der Sender „SVT“ behauptet nach Angaben von „il Giornale“, der Bischof von Stockholm habe den Nuntius des Papstes in Schweden rechtzeitig über Williamsons skandalöse Äußerungen informiert. Auch ein wichtiger Kurienkardinal sei noch vor der Entscheidung des Papstes, die Exkommunikation aufzuheben, darüber im Bild gewesen, dass Williamson den Holocaust leugne. Das schwedische Fernsehen hatte schon das entscheidende Interview mit Williamson aufgezeichnet, aber erst kurz vor der Entscheidung im Vatikan veröffentlicht; jetzt greift es offenbar Benedikt selbst an. Die Zeitung „Giornale“, die davon berichtet, gehört übrigens der Familie des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und hat in den letzten Wochen durch Kampagnen gegen einen bekannten katholischen Journalisten („Fall Boffo“) und gegen den italienischen Parlamentspräsidenten („Fall Fini“) eher unrühmlich von sich reden gemacht. In einem Brief an Bischöfe vom 10. März hatte Papst Benedikt klargestellt, dass er von der Leugnung des Holocausts durch Williamson erst nach seiner Entscheidung zu dessen Exkommunikation erfahren hatte.
Im Vatikan ist man äußerst unglücklich über die neue Entwicklung. „Den Fall Williamson wieder anzuheizen, kann nur grundlos neue Verwirrung stiften“, meint Papst-Sprecher Federico Lombardi. Der Papst habe doch in seinem Brief vom 10. März alles deutlich geklärt, so der Jesuit.

(il giornale/rv 23.09.2009 sk)








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