Spanien/EU: Menschenrechte gelten auch für Migranten
Die Menschenrechte
sind keine Geschenke sondern gehören allen. Darauf wies der Erzbischof von Sevilla,
Carlos Amigo Vallejo, bei der Vollversammlung der bischöflichen Kommissionen für Gerechtigkeit
und Frieden hin. Die Sitzung ging an diesem Dienstag zu Ende. Seit vergangenem Donnerstag
tagten die Vertreter aus 31 europäischen Kommissionen in der spanischen Stadt. Man
könne heute das Thema Migration nicht nur auf einzelne Länder beschränken, sagte gegenüber
Radio Vatikan der Generalsekretär von Justitia et Pax Schweiz, Wolfgang Bürgstein.
„Der Fokus, den wir hier in Sevilla gestellt haben, betraf die Erfahrung
der Länder, die von diesem Phänomen betroffen sind. Dabei stand immer die Frage im
Mittelpunkt, was wir als europäische Justitia et Pax machen und was wir voneinander
lernen können. Es ging auch um die Frage der Verantwortung in unserer Arbeit und die
Verantwortung der Kirche. Es liegt aber auf der Hand, dass es für die Frage der Migration
keine kurzfristigen und vor allem keine einfachen Lösungen gibt. Das Problem ist viel
zu komplex.“
Eine Delegation der Versammlung hat sich vor Ort in Sevilla
die Alltagsschwierigkeiten der Migranten angeschaut. Auch besuchten sie ein Flüchtlingslager
in Ceuta, einer der beiden spanischen Exklaven in Nordafrika. Bürgstein:
„Es
ist bereits ein wichtiger Schritt, dass man diese Problematik anspricht und wahrnimmt.
Wir müssen sehen, dass es dort, wo wir uns als Justitia et Pax einsetzen können und
müssen, sehr unterschiedliche Begebenheiten gibt. Damit meine ich unsere eigene Länder
aber auch die Europäische Union. Das gilt aber auch für die Kirchen, die zum Teil
konkret und sehr engagiert vor Ort sich um die Betroffenen kümmern. Sie richten auch
immer wieder Appelle an die jeweiligen Staaten und Politikern.“
Nächstes
Jahr treffen sich die Delegierten der 31 europäischen Kommissionen für Gerechtigkeit
und Frieden in Litauen. Dabei soll vor allem die Finanzkrise und ihre Auswirkungen
angesprochen werden.