D: Muslime sehen Bischofsschreiben zur Taufe skeptisch
Mit Skepsis hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) auf ein Papier der
Deutschen Bischofskonferenz zum Religionswechsel reagiert. Er könne sich „schwer vorstellen“,
dass Muslime Christen, die zum Islam übertreten wollen, mit ähnlichen Schreiben „konfrontieren
würden“. Das sagte ZMD-Generalsekretär Ayman Mazyek der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) am Dienstag in Köln. Grundsätzlich trete er aber für Toleranz gegenüber freiwilligem
Religionswechsel ein, die der Koran den Muslimen auftrage. „Sollte sich hinter dem
Papier ein Deutungsversuch in Sachen Islam verstecken – was ich nicht glaube – gibt
es, was Form und Inhalt angeht, eine Reihe von Fehlern“, so Mazyek. Diese wolle er
aber nicht weiter kommentieren, „da es sich um ein Selbstgespräch unter Christen über
den Islam handelt“. – Die katholische Bischofskonferenz hatte in der vergangenen Woche
eine 70-seitige „Arbeitshilfe“ zum Umgang mit muslimischen Taufbewerbern veröffentlicht.
Das Papier behandelt auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Christentum und
Islam. Es betont das Recht der Muslime auf Religionswechsel und ruft zugleich zu einem
sensiblen Umgang mit muslimischen Taufbewerbern auf.