Wirtschaftskrise, neue Armut und die Rolle der Katholiken in der Gesellschaft sind
unter anderem die Themen auf der diesjährigen Herbstvollversammlung der italienischen
Bischöfe in Rom. Eröffnet wurde das Treffen am Montagnachmittag mit einer Ansprache
des Konferenzvorsitzenden Kardinal Angelo Bagnaso. Darin rief er Laien zu mehr gesellschaftlichem
Engagement auf: „Die Kirche ist in diesem Land eine immer loyale und konstruktive
Präsenz, die sich weder einschüchtern noch an den Rand drängen lässt, nur weil sie
ihre Aufgaben erfüllt,“ so Bagnasco wörtlich. Besonders zu Themen wie Bioethik und
der umstrittenen Abtreibungspille Ru486 sollten Katholiken Zeugnis ablegen und so
zur „allgemeinen Reflexion“ anregen. Auch rief Bagnasco zu mehr Respekt vor Migranten
auf. „Der Respekt vor Legalität und Sicherheit der Bürger muss mit der Garantie der
national wie international anerkannten Menschenrechte einhergehen.“ Durch den „Ausschluss
aus der Legalität“ würden Menschen in die gefährliche Situation gebracht, sich aus
Angst vor einer möglichen Abschiebung selbst gesellschaftlich zu marginalisieren,
so der Kardinal. – Die italienischen Bischöfe tagen noch bis einschließlich Donnerstag
in Rom.