2009-09-20 14:07:05

Indien: Kirche entsetzt über Orissa-Regierung


Die Christen in Orissa, wo es im letzten Jahr zu Christenverfolgungen durch fanatische Hindus kam, sind aufgebracht über die Regierung des Bundesstaates. Es sei geradezu „lächerlich“, wie Regierungsverantwortliche sich vor der Kommission herausredeten, die die Ereignisse vom August 2008 untersucht, sagt der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, Raphael Cheenath. Die Verantwortlichen sollten vielmehr „ein bißchen Mitgefühl und Solidarität für die fast 50.000 christlichen Flüchtlinge von Kandhamal“ zeigen. Der Präfekt des Distrikts Kandhamal hatte am letzten Mittwoch vor der Untersuchungskommission zu verstehen gegegen, die Christen seien letztlich selbst schuld an ihrer Verfolgung. Schließlich hätten sie gesetzwidrig für eine große Zahl von Übertritten zum Christentum unter der Bevölkerung gesorgt. – Derweil sind die indischen Bischöfe froh darüber, dass es jetzt einen Gesetzesvorschlag gibt, der die Verfolgungen von Minderheiten unter Strafe stellt. Allerdings bezweifeln die Bischöfe, dass damit Szenen wie die von Orissa im letzten August verhindert werden können. Zusammen mit den Vertretern anderer Konfessionen und Religionen wollen sie dem Justizministerium ein Memorandum überreichen, das u.a. genauere Regeln für eine Entschädigung von Opfern fordert. Außerdem müsse die Zentralregierung von Neu-Delhi eingreifen, wenn lokale Regierungen nicht imstande seien, Gewalt gegen eine Minderheit einzudämmen.

(rv 20.09.2009 sk)







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