2009-09-19 12:14:44

Vatikan: Benedikt gibt Nahost-Bischofs-Sondersynode für Oktober 2010 bekannt


RealAudioMP3 Im Herbst 2010 wird eine Sonder-Bischofssynode zur Lage der Christen im Nahen Osten stattfinden. Das bestätigte der Papst an diesem Samstagmorgen beim Treffen mit sieben katholische Patriarchen aus dem Nahen Osten, die der Papst in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo in Audienz empfing. Die Sondersynode, die sich unter das Motto „Die katholische Kirche im Nahen Osten: Einheit und Zeugenschaft“ stellt, wird sich unter anderen Themen der schwierigen Lebensbedingungen der Christen im Heiligen Land widmen. Mit der geplanten Synode reagiert das katholische Kirchenoberhaupt auf Bitten der Nahost-Bischöfe, sich den Problemen der Christen im Nahen Osten anzunehmen. Benedikt:

„Ich vergesse nicht den Friedensappell, den ihr am Ende der Bischofssynode im vergangenen Oktober an mich gerichtet habt. Wenn wir vom Frieden sprechen, gehen unsere Gedanken zuallererst in den Nahen Osten. Deshalb gebe ich hiermit die Bischofs-Sondersynode zur Lage im Nahen Osten bekannt, die von mir einberufen wurde und zwischen dem 10. und 24. Oktober 2010 stattfinden wird.“

Die Papstaudienz mit den Patriarchen sowie dem vatikanischen Staatssekretär Tarcisio Bertone und dem Präfekt der Glaubenskongregation für die Ostkirchen verlief nach Vatikanangaben in freundschaftlicher Atmosphäre. Die Kirchenmänner, darunter Kardinal Nasrallah Sfeir aus Beirut, Kardinal Emmanuel Delly aus Bagdad und Erzbischof Foad Twal aus Jerusalem, nahmen Benedikts Initiative für 2010 mit großer Dankbarkeit auf. Das „brüderliche Treffen“, so der Papst während der Audienz, sei eine weitere Etappe auf dem Weg des Dialogs mit den Ostkirchen. Benedikt:

„Ich verstehe es als meine wesentliche Pflicht, die im Zweiten Vatikanischen Konzil propagierte Einheit zwischen den Ostkirchen und der katholischen Kirche voranzutreiben. Die Hochachtung, die die Konzilsversammlung euren Kirchen gegenüber im Dekret „Orientalium Ecclesiarum“ ausdrückt und die mein ehrwürdiger Vorgänger Johannes Paul II. in der Ermahnung „Orientale Lumen“ bekräftigt, teile ich voll und ganz.“

Die katholische Kirche könne von den mit Rom unierten Kirchen vor allem im Bereich des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen lernen, so Benedikt zu den Patriarchen:

„Ökumene und Interreligiösität sind oftmals miteinander verknüpft. In diesen beiden Bereichen braucht die ganze Kirche das Erfahrungswissen, das eure Kirchen seit dem ersten christlichen Jahrtausend gesammelt haben.“

Der weitere Einsatz der Ostkirchen für Ökumene und „Einheit unter allen Christen“ sei wünschenswert, so der Papst weiter. Weitere Themen der Gespräche der nächsten Tage sind der wachsende Fundamentalismus im Nahen Osten, die Bedeutung des christlich-islamischen Dialogs, das Palästinenserproblem und die Lage der Kirche in Kuwait und den Golfstaaten.

(rv 19.092009 pr)








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