2009-09-17 15:26:29

Vatikan: Kasper sieht Überwindung der Schwierigkeiten mit Moskauer Patriarchat


RealAudioMP3 Bei Erzbischof Hilarions gegenwärtigem Besuch in Rom zeigt sich, dass die Spannungen zwischen römisch-katholischer und russisch-orthodoxer Kirche überwunden sind. Das sagte Kardinal Walter Kasper, der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, im Interview mit Radio Vatikan. Bei den gegenwärtigen Gesprächen gehe es nicht mehr um Anschuldigungen gegen die katholische Kirche, sie betreibe Proselytismus in Russland. Erzbischof Hilarion (Alfejew), Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, hält sich fünf Tage lang zu Gesprächen und Begegnungen in Rom auf. Am Freitag empfängt ihn Papst Benedikt zu einer persönlichen Unterredung in Castelgandolfo. Kardinal Kasper:

„Bischof Hilarion wird vermutlich seine Hochachtung für den gegenwärtigen Papst aussprechen. Papst Benedikt verfügt über eine große Achtung und Zuneigung auch in der orthodoxen Kirche für seine konsequenten Stellungnahmen in Glaubensfragen und in moralischen Fragen. Dieses Treffen wird wesentlich eine Bestätigung sein. Es handelt sich aber nicht um eine Ankündigung einer Begegnung des Moskauer Patriarchen mit dem Papst. Wir haben ja so viele Kanäle, um mit Moskau zu sprechen. Das gilt auf der universalen bis hin auf lokaler Ebene der entsprechenden Diözesen. Wenn die Zeit dann reif wird, wird es zu einem Treffen kommen. Bis dahin arbeiten wir in gewöhnlicher Weise zusammen.“ 
Diese Zusammenarbeit beruhe auf einer „festen Basis von Verständnis und gegenseitigem Respekt“, so der deutsche Kurienkardinal.

„Und so wollen wir auch bilateral zusammenarbeiten. Das ist auch möglich, denn in den ethischen Fragen – wie beispielsweise im Bereich Familie, soziale Gerechtigkeit oder menschliche Sexualität – haben wir die gleiche oder zumindest eine ganz ähnliche Vorstellung, sodass wir gemeinsam darüber Zeugnis geben können. Gemeinsam wird unsere Stimme stärker sein. Wir haben deshalb auch diskutiert, wie die Orthodoxen eine Art Institution schaffen können, damit wir Katholiken einen Partner haben, der alle europäischen orthodoxen Kirchen einschließt. Diese Institution soll vor allem gut mit dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) zusammenarbeiten.“ 
Hilarion hält sich zum ersten Mal seit seiner Ernennung zum Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche in Rom auf. Der erst 43-jährige Dogmatiker und Musikwissenschaftler übernahm seinen Posten von dem im Februar gewählten Patriarchen Kyrill I. Davor war er seit 2003 russisch-orthodoxer Bischof von Wien und Österreich.
(rv/kap 17.09.2009 gs/mg)







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