Die katholische Kirche
in Sri Lanka fordert mehr Aufmerksamkeit von der internationalen Staatengemeinschaft.
Man habe den Eindruck, dass sich im Westen niemand mehr um die Lage der Flüchtlinge
im Norden des Inselstaates interessiere. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Bischof
von Jaffna, Thomas Savundaranayagam. Die Regierung des Landes habe in den vergangenen
Monaten zwar viel für die Verbesserung der Lage unternommen, doch es gebe weiterhin
Probleme. Das liege an der hohen Zahl der Flüchtlinge, so der Oberhirte.
„Mehr
als 250.000 Menschen leben in den Flüchtlingslagern. Es fehlt ihnen am notwendigsten,
und selbstverständlich möchten sie alle zurück nach Hause. Sie stammen aus verschiedenen
Ortschaften. Die meisten davon sind aber total zerstört worden. Es fehlt an Infrastruktur
wie Straßen und Wasserleitungen. Wir haben Verständnis dafür, dass die Regierung im
Augenblick nicht mehr Unterstützung anbieten kann.“ Deshalb müsse die internationale
Staatengemeinschaft der Regierung von Sri Lanka materiell und finanziell helfen, so
der Bischof von Jaffna.
„Denn die Regierung hat einen Plan, um den Menschen
in Not zu helfen. Die katholische Kirche unterstützt dieses Projekt. Insbesondere
fördern wir die Wiedervereinigung der Familien. Viele ältere Menschen sind darauf
angewiesen, dass ihre Kinder für sie sorgen. Die Regierung unternimmt in dieser Hinsicht
viel.“ Die Kämpfe zwischen den Tamil-Rebellen und der sri-lankischen Armee
forderten im Frühjahr 2009 tausende von Todesopfern unter der Zivilbevölkerung. Angesicht
der humanitären Situation hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 13. Mai
2009 erstmals eine offizielle Stellungnahme zum Bürgerkrieg in Sri Lanka formuliert
und die Konfliktparteien aufgefordert, sich für die Sicherheit der noch eingeschlossenen
Bevölkerung einzusetzen und die Flüchtlinge zu versorgen.