Die Gespräche zwischen dem Vatikan und der schismatisch orientierten „Pius-Bruderschaft“
beginnen in der zweiten Oktoberhälfte. Das bestätigt Papst-Sprecher Federico Lombardi.
Vor Journalisten nannte der Jesuitenpater auch die Namen von drei Experten, die von
Vatikan-Seite aus an den heiklen Debatten teilnehmen werden.
Es sind drei Berater
der Glaubenskongregation, die der Vatikan für den Dialog über theologische Streitpunkte
mit den Pius-Brüdern benennt. Unter ihnen ist auch ein Deutscher, nämlich der Jesuit
Karl Josef Becker. Der 81-Jährige war lange Professor an der Päpstlichen Universität
Gregoriana. Zweiter Mann im Vatikan-Boot ist der Schweizer Dominikaner Charles Morerod;
der 47-Jährige ist seit April Generalsekretär der Internationalen Theologenkommission.
Diese Kommission ist genauso bei der vatikanischen Glaubenskongregation angesiedelt,
wie es seit neuestem auch die Gespräche mit den Traditionalisten von der Pius-Bruderschaft
sind. Der dritte Vatikan-Mann für diesen Dialog ist schließlich der Generalvikar des
Opus Dei, Fernando Ocariz. Der 64-jährige Spanier soll einer der Autoren der Erklärung
„Dominus Jesus“ sein, die im Jahr 2000 das katholische Kirchenverständnis erläuterte.
Die Verhandlungen mit den Pius-Brüdern werden sich wohl vor allem auf das
Zweite Vatikanische Konzil konzentrieren; Grundaussagen dieses Konzils werden von
den Anhängern des verstorbenen schismatischen Erzbischofs Marcel Lefebvre relativiert.
Der Heilige Stuhl wird – das zumindest hat der Wiener Kardinal Christoph Schönborn
angekündigt – in den Gesprächen eine sehr klare Sprache führen. Und darauf hinweisen,
was für ihn nicht verhandelbar ist: Nämlich der Dialog mit den Juden und anderen Religionen
und Konfessionen sowie die Religionsfreiheit.