Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist weiterhin gegen die kirchliche Trauung
ohne vorherige Eheschließung auf dem Standesamt. Nach evangelischem Verständnis sei
die standesamtliche Trauung als „Stütze und Hilfe“ zu würdigen, betonte die EKD in
einer an diesem Dienstag veröffentlichten „gutachtlichen Äußerung“. Die Zivilehe diene
die dem Schutz der Ehe und besonders des Schwächeren in der Partnerschaft. In einem
Gottesdienst werde ihr anschließend „der Segen Gottes zugesprochen“. Anlass für das
Gutachten ist eine zu Beginn 2009 in Kraft getretene Änderung im Personenstandsgesetz.
Darin wurde das Verbot für kirchliche Trauungen ohne vorhergehende standesamtliche
Eheschließung aufgehoben. Somit wäre eine kirchliche Trauung ohne vorheriges Ja-Wort
auf dem Standesamt möglich. Die katholische Kirche hatte kritisiert, dass sie im vergangenen
Jahr nicht in die Parlamentsentscheidung mit einbezogen worden war. (idea/rv 15.09.2009
bp)