Die Überlebenschancen
der Kinder in den Entwicklungsländern haben sich seit 1990 kontinuierlich verbessert.
Doch noch immer sterben jedes Jahr 8,8 Millionen Kinder an größtenteils vermeidbaren
oder behandelbaren Krankheiten. Nach neuen Zahlen des UNO- Kinderhilfswerks Unicef
sterben verglichen mit 1990 heute jeden Tag 10.000 Kinder weniger.
Es sei aber
nicht hinnehmbar, dass jedes Jahr Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben,
beklagen Unicef-Mitarbeiter. Überlebensexpertin Renee Van de Wert berichtet:
„Einige
Gebiete der Welt sind eindeutig auf dem richtigen Weg. Das Afrika südlich der Sahara
und Asien bleiben immer noch die Problemzonen. Fast 90 Prozent der Todesfälle treten
nach wie vor im Afrika südlich der Sahara und in Asien auf, folglich müssen wir dort
arbeiten. Die Länder, die am Meisten zu kämpfen haben, sind Konfliktländer. Die Gesundheitssysteme
funktionieren nicht mehr und es gibt dort keine Arbeitskräfte im Gesundheitsbereich.“
Aber
auch in einigen der am wenigsten entwickelten Länder gibt es Erfolge. So wird es beispielsweise
in Malawi voraussichtlich gelingen, das Millenniums-Entwicklungs-Ziel zur Senkung
der Kindersterblichkeit um zwei Drittel bis 2015 zu erreichen. Die Fortschritte sind
laut Unicef auf ein Bündel teils einfacher Maßnahmen zurückzuführen: besserer Impfschutz
gegen Krankheiten wie Masern, verstärkter Einsatz imprägnierter Moskitonetze zum Schutz
vor Malaria oder Vitamin-A-Gaben. In Malawi etwa schläft rund ein Viertel der Kinder
unter fünf Jahren unter einem Moskitonetz – im Jahr 2000 waren es erst drei Prozent.
Renee Van de Wert:
„Allein das Stillen von Kleinkindern bis sechs Monate
- das heißt sonst nichts, kein Wasser, kein Tee kein festes Essen, die Kinder, die
kleinen Babies von null bis sechs Monaten einfach ausschließlich mit Muttermilch zu
versorgen, hat eine gewaltige Wirkung. Das schützt sie vor vielen Krankheiten, besonders
vor Durchfall und Lungenentzündung.“