Verstärkten Einsatz für die Integration von Ausländern hat Vatikanerzbischof Agostino
Marchetto zum 11. September gefordert. Integration stehe nicht in Widerspruch zu sicherheitspolitischen
Interessen, sondern folge aus diesen, erklärte der Sekretär des Päpstlichen Migrantenrats
in einer an diesem Freitag verbreiteten Stellungnahme. Die Terroranschläge vor acht
Jahren seien auf gewisse Weise eine „Offenbarung“ gewesen. Sie hätten die „Notwendigkeit
eines Qualitätssprungs in der interreligiösen Begegnung“ vor Augen geführt. Marchetto
warnte vor einem „Kulturimperialismus“, der Minderheiten zur Anpassung nötige. Ein
„kultureller Relativismus“ führe dagegen „zu einer Balkanisierung der Gesellschaft“.
Immigranten sollten sich in ihrem Zielland um eine „rechte Integration“ bemühen, forderte
der Vatikanerzbischof. Die internationale Gemeinschaft rief Marchetto zur Zusammenarbeit
auf, um politische Stabilität zu schaffen und Unterentwicklung entgegenzuwirken. (sir/misna
10.09.2009 bp)