Vatikan: Erinnerung an den „dunklen Tag in der Geschichte der Menschheit“
Die Anschläge vom
11. September 2001, erschütterten nicht nur die USA, sie veränderten die Welt. Besonders
das Verhältnis zwischen den Religionen wurde dabei tangiert. Damals machte sich Johannes
Paul II. aber sofort daran, den Dialog zwischen den Religionen zu fördern. Nach den
terroristischen Anschlägen verurteilte das katholische Kirchenoberhaupt sowohl religiös
motivierten Terrorismus als auch dessen leichtfertige Gleichsetzung mit dem Islam.
Erinnern wir uns an seine Worte bei der Generalaudienz vom 12. September 2001:
„Ich
kann diese Audienz nicht beginnen, ohne meinen tiefen Schmerz zum Ausdruck zu bringen
über die Terroranschläge, die gestern Leid und Zerstörung über Amerika gebracht und
Tausende von Todesopfern und zahllose Verletzte gefordert haben. Dem Präsidenten der
Vereinigten Staaten und allen amerikanischen Bürgern spreche ich mein tief empfundenes
Beileid aus. Angesichts eines solch unaussprechlichen Schreckens können wir alle nur
zutiefst beunruhigt sein. Ich vereine meine Stimme mit all den Stimmen, die in diesen
Stunden ihre Empörung und Verurteilung äußern, und ich betone erneut, dass die Wege
der Gewalt niemals zu wirklichen Lösungen der Menschheitsprobleme führen werden.“
Er
nannte die Anschläge einen „dunklen Tag in der Geschichte der Menschheit“ und fügte
an:
„Es ereignete sich ein schrecklicher Angriff auf die Würde des Menschen.
Seit dem Moment, als ich die Nachricht erhielt, habe ich die Entwicklung der Lage
mit großer Sorge weiterverfolgt, und ich habe mein inniges Gebet zum Herrn erhoben.
Wie ist es nur möglich, dass solche Taten bestialischer Grausamkeit geschehen können?
Das menschliche Herz hat Abgründe, die gelegentlich Pläne unerhörter Ruchlosigkeit
hervorbringen können. Diese führen dann dazu, in wenigen Augenblicken das friedliche
Alltagsleben eines Volkes zu zerstören. Wenn in solchen Momenten jedes Wort unangemessen
scheint, kommt uns der Glaube zu Hilfe. Allein das Wort Christi kann uns helfen, eine
Antwort auf die Fragen zu geben, die unser Gemüt quälen. Alle, die an Gott glauben,
wissen, dass auch dann das Böse und der Tod nicht das letzte Wort haben, wenn die
Mächte der Finsternis zu triumphieren scheinen.“
Bei den Anschlägen kamen
mindestens 3.015 Personen, darunter die 19 Attentäter, ums Leben. In New York konnten
über 15.000 Menschen vor dem Einsturz der Hochhäuser aus der Gefahrenzone evakuiert
werden.