2009-09-10 14:23:08

Schweiz: „Minarettverbot ist eine Behinderung“


RealAudioMP3 Ein Verbot von Minaretten in der Schweiz würde den Dialog zwischen den Religionen verhindern. Das erklären die Schweizer Bischöfe im Anschluss an ihre Vollversammlung, die am Mittwoch zu Ende ging. Deshalb bitten die Oberhirten das Schweizer Stimmvolk, die so genannte Anti-Minarett-Initiative abzulehnen. Am 29. November stimmen die Schweizer darüber ab, ob künftig in der Schweiz Minarette verboten sein sollen. So deutlich die Bischofskonferenz ein Minarett-Verbot ablehne, so eindeutig strich Präsident der Bischofskonferenz, Kurt Koch, die Solidarität mit unterdrückten Glaubensbrüdern hervor. Als „eklatantes Beispiel für verfolgte Christen“ nannte er das Kloster Mor Gabriel im Südosten der Türkei. Gegenüber Radio Vatikan sagt der Basler Bischof Kurt Koch:

„Die Schweizer Bischofskonferenz ist sich bewusst, dass nicht alle islamischen Länder die Religions- und Kultusfreiheit respektierten. Daher betonen wir Bischöfe unsere Nähe und Solidarität gegenüber verfolgten Christen. Der Bau und der Betrieb auch von Minaretten sind zudem bereits durch die Bauvorschriften geregelt. Die Aufforderung, die Initiative abzulehnen, stützt sich auf die christlichen Werte und die demokratischen Prinzipien in unserem Land.“

Bischof Brunner ist neuer Präsident
Koch wird ab nächstem Jahr nicht mehr den Vorsitz der Bischofskonferenz übernehmen. Sein Nachfolger wird der Bischof von Sitten (Sion), Norbert Brunner. Der 67-Jährige ist am Dienstag für die Amtsperiode 2010 bis 2012 gewählt worden.

„Es gab einige Bischöfe, die meine Wiederwahl verlangten. Doch unsere Tradition bei der Schweizer Bischofskonferenz ist es, dass ein Bischof nur einmal wiedergewählt werden darf. Eine Ausnahme haben wir bei Bischof Amedée Grab gemacht. Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, unabdingbar zu sein.“

Brunner wurde 1942 im Oberwallis geboren. Er studierte Theologie in Sitten, Innsbruck und Freiburg (Schweiz) und wurde 1968 von seinem Amtsvorgänger auf dem Bischofsstuhl und heutigem Kardinal Henri Schwery zum Priester der Diözese Sitten geweiht.

(rv/pm 10.09.2009 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.