Ein Verbot von Minaretten
in der Schweiz würde den Dialog zwischen den Religionen verhindern. Das erklären die
Schweizer Bischöfe im Anschluss an ihre Vollversammlung, die am Mittwoch zu Ende ging.
Deshalb bitten die Oberhirten das Schweizer Stimmvolk, die so genannte Anti-Minarett-Initiative
abzulehnen. Am 29. November stimmen die Schweizer darüber ab, ob künftig in der Schweiz
Minarette verboten sein sollen. So deutlich die Bischofskonferenz ein Minarett-Verbot
ablehne, so eindeutig strich Präsident der Bischofskonferenz, Kurt Koch, die Solidarität
mit unterdrückten Glaubensbrüdern hervor. Als „eklatantes Beispiel für verfolgte Christen“
nannte er das Kloster Mor Gabriel im Südosten der Türkei. Gegenüber Radio Vatikan
sagt der Basler Bischof Kurt Koch:
„Die Schweizer Bischofskonferenz ist
sich bewusst, dass nicht alle islamischen Länder die Religions- und Kultusfreiheit
respektierten. Daher betonen wir Bischöfe unsere Nähe und Solidarität gegenüber verfolgten
Christen. Der Bau und der Betrieb auch von Minaretten sind zudem bereits durch die
Bauvorschriften geregelt. Die Aufforderung, die Initiative abzulehnen, stützt sich
auf die christlichen Werte und die demokratischen Prinzipien in unserem Land.“
Bischof
Brunner ist neuer Präsident Koch wird ab nächstem Jahr nicht mehr den Vorsitz
der Bischofskonferenz übernehmen. Sein Nachfolger wird der Bischof von Sitten (Sion),
Norbert Brunner. Der 67-Jährige ist am Dienstag für die Amtsperiode 2010 bis 2012
gewählt worden.
„Es gab einige Bischöfe, die meine Wiederwahl verlangten.
Doch unsere Tradition bei der Schweizer Bischofskonferenz ist es, dass ein Bischof
nur einmal wiedergewählt werden darf. Eine Ausnahme haben wir bei Bischof Amedée Grab
gemacht. Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, unabdingbar zu sein.“
Brunner
wurde 1942 im Oberwallis geboren. Er studierte Theologie in Sitten, Innsbruck und
Freiburg (Schweiz) und wurde 1968 von seinem Amtsvorgänger auf dem Bischofsstuhl und
heutigem Kardinal Henri Schwery zum Priester der Diözese Sitten geweiht.