2009-09-08 15:28:11

Neuer Seliger für Deutschland


RealAudioMP3 Deutschland bekommt einen neuen Seligen. Bruder Eustachius Kugler, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Krankenpfleger und Provinzial des Ordens der Barmherzigen Brüder in Bayern wirkte, wird am kommenden 4. Oktober im Regensburger Dom selig gesprochen. Das gab das Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes an diesem Dienstag bekannt. Geleitet wird die Seligsprechung von Kurienerzbischof Angelo Amato. Die Seligsprechung von Eustachius Kugler sei für die Ordensfamilie der Barmherzigen Brüder wie für das ganze Bistum Regensburg eine große Freude, sagte gegenüber Radio Vatikan der Pressesprecher der Barmherzigen Brüder in München, Frater Eduard Bauer:

„Es ist die erste Seligsprechung in der Heimat des Papstes, nachdem festgelegt worden ist, dass die Seligsprechungen nicht mehr in Rom sind, sondern in der Heimat des jeweiligen Seligen. Und ich denke, damit wird auch die regionale Bedeutung des Seligen Eustachius Kugler, dieses Sohnes der Oberpfalz, herausgestellt.“

Bruder Eustachius, mit bürgerlichem Namen Joseph Kugler, wurde 1867 im oberpfälzischen Neuhaus bei Regensburg als Sohn eines Landwirts geboren. Mit 26 Jahren trat er dem Orden der Barmherzigen Brüder in Reichenbach bei. Zwischen 1925 und 1946 war er Provinzial seines Ordens. In dieser Zeit begründete er die beiden Kliniken der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Bei seinem Einsatz für Kranke und Behinderte sei Eustachius stets ein sehr bescheidener Mensch gewesen, sagt Bruder Eduard:

„Heute würde man vielleicht sagen, er war ein Manager und ich denke gerade in der heutigen Zeit, in der wir herausgefordert sind, darüber nachzudenken, wie sich das Management in vielen unserer Betriebe verhält, ist Eustachius Kugler ein Vorbild. Er hat sich nie in den Vordergrund gedrängt und nie für wichtig genommen. Das ist ein Fingerzeig für so manchen Manager unserer Zeit oder müsste es zumindest sein – auch wenn er vielleicht in einem Orden tätig ist.“

Im Dritten Reich wurde das Provinzialat unter Eustachius Kugler von den Nationalsozialisten überwacht. Kugler musste sich etlicher Verhöre durch die Gestapo unterziehen. Der Ordensmann starb am Pfingstmontag 1946 in Regensburg an Krebs.








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