Der Nordosten, das
Armenhaus Brasiliens, ist mit seinen neun Bundesstaaten rund viermal so groß wie Deutschland.
Zwei von drei Familien leben unterhalb des Existenzminimums. Dennoch sei dies nicht
das Hauptproblem in dieser Gegend. Das erklärt der Bischof von Bacabal, Armando Martin
Guttierez, gegenüber Radio Vatikan.
„In unserer Gegend herrscht kein gutes
Verhältnis zwischen Kirche und Politik. Das ist unsere Hauptsorge. Es gibt zwar eine
Zusammenarbeit, aber die ist meiner Meinung nach sehr oberflächlich. Konkret fehlen
Projekte, die für die Entwicklung unserer Gesellschaft nötig wären. Leider ist die
politische Situation in meiner Diözese katastrophal.“
Korruption und Eigeninteressen
stünden bei vielen Volksvertretern an erster Stelle. Die Kirche könne das nicht gut
finden, sagt Bischof Martin Gutierrez.
„Die Kirche muss das bekämpfen, weil
sie sonst selber auf der Verliererseite stehen würde. Denn, wo Egoismus herrscht,
kann nichts Gutes entstehen. Stattdessen müssten wir gemeinsam für das Allgemeinwohl
zusammenarbeiten. Die Kirche setzt sich bei uns deshalb für die Rechte der Bevölkerung
und der Einzelnen ein.“