2009-09-05 14:02:31

Pakistan: Revision des Blasphemiegesetzes?


RealAudioMP3 Im Rahmen der Diskussion um das umstrittene Blasphemiegesetz in Pakistan könnte es zu einer für die Christen positiven Entwicklung kommen. Das sagte der Pressesprecher des Hilfswerks Kirche in Not, John Newton im Gespräch mit Radio Vatikan. Das Gesetz ist ein zentraler Konfliktpunkt und belastet die Beziehungen zwischen Christen und dem pakistanischen Staat. Es sieht drakonische Strafen für jeden vor, der sich dem Islam gegenüber respektlos verhält. Die Christen in Pakistan haben wiederholt gegen dieses Gesetz protestiert. Jetzt könnte sich zumindest auf der rechtlichen Ebene etwas ändern, erläutert John Newton.

"Es gibt Anzeichen dafür, dass die Regierung dazu bereit sein könnte, dieses Gesetz zu überarbeiten. Im August sagte der Premierminister, dass es eine Revision von Gesetzen geben könnte, die die religiöse Harmonie gefährden. Aber wir hören von pakistanischen Christen, dass es nicht ausreicht, nur das Gesetz zu ändern. Wandeln muss sich auch die gesamte Einstellung der Menschen, so dass sie nicht länger so emotional reagieren, wenn sie das Gefühl haben, dass ihrer Religion nicht der ihr geschuldete Respekt entgegengebracht wird."

Ein solcher Gesinnungswandel liegt nach Ansicht einiger christlicher Organisationen jedoch in weiter Ferne. Der Weltkirchenrat und andere Institutionen fürchten nach den gewalttätigen Ausschreitungen der letzten Wochen, dass es zu einer neuen Welle der antichristlichen Gewalt kommen könnte. Diese Sorgen seien zwar nicht unbegründet, erklärt Newton. Gleichzeitig dürfe man die jüngsten Vorfälle jedoch nicht überbewerten.

"Wenn wir mit Priestern im Land sprechen, hören wir durchaus, dass die Dinge schlecht stehen. Aber dass sich da etwas zusammenbraut? Die Christen im Land sagen, dass es keine neue Welle der Gewalt gegen sie gibt. Natürlich sind da gewisse Vorfälle. Aber Christen sind zu jeder Zeit durch solche Angriffe gefährdet."

 
(rv 05.09.2009 wh)








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