Zwei Drittel der Russen unterstützen einer Umfrage zufolge die von der Regierung angekündigte
Einführung des orthodoxen Religionsunterrichts. 69 Prozent befürworten das geplante
Wahlfach „Grundlagen der orthodoxen Kultur“, so eine Erhebung des Lewada-Instituts
laut Medienberichten vom Freitag. 19 Prozent lehnen das Fach ab. Am meisten verbreitet
sind demnach Vorbehalte gegen den Religionsunterricht bei den Befragten im Alter von
18 bis 24 Jahren. In dieser Gruppe sähen ihn 28 Prozent negativ. Ab 2010 sollen weltliche
Lehrer im Rahmen eines Pilotprojekts an rund 20 Prozent der Schulen verschiedene Wahlfächer
unterrichten, darunter russisch-orthodoxe, islamische, buddhistische und jüdische
Religionslehre. Alternativ werde auch ein Fach über die Geschichte und Kultur der
Weltreligionen sowie Ethikunterricht angeboten, kündigte Staatspräsident Dimitri Medwedew
im Juli an. Bei einem Erfolg des dreijährigen Probelaufs werde es die Fächer in ganz
Russland geben. Katholische Religionslehre ist nicht vorgesehen.