2009-09-02 13:13:45

Libyen: 40 Jahre nach der Revolution


RealAudioMP3 In Libyen finden in diesen Tagen die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Revolution statt. Am 1. September 1969 übernahm der junge Oberst Muammar Ghaddafi an der Spitze einer Gruppe von Offizieren die Macht in dem nordafrikanischen Land. 40 Jahre später ist die Revolution zwar beendet und Libyen hat wieder einen Platz im politischen Mächtesystem. Trotzdem steht die libysche Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Dasselbe gelte auch für die Kirche, erklärte im Gespräch mit Radio Vatikan Giovanni Martinelli, der apostolische Vikar in Tripolis. Libyen entwickle sich zum Einwanderungsland, besonders für junge Asiaten und Menschen aus dem südsaharischen Afrika, darunter auch viele Christen. Hier setze die Arbeit der Kirche im Land an, die von staatlicher Seite glücklicherweise nicht behindert werde, stellt Martinelli fest:

„Im Allgemeinen haben wir keine großen Schwierigkeiten. Uns wird Respekt entgegengebracht und wir können uns im Land frei bewegen und Gottesdienst feiern. Im Moment setzten wir uns verstärkt mit dem Phänomen der immer stärkeren Immigration auseinander. Wir können uns durch unsere sozialen Aktivitäten einbringen, indem wir uns der ankommenden Immigranten annehmen und uns um diejenigen kümmern, die in Gefängnissen sitzen oder in Auffanglagern leben.“

Die Situation in solchen Auffanglagern sei oftmals katastrophal, betont Martinelli - vor allem für illegale Einwanderer.

„Das ist wirklich besorgniserregend, eine Tragödie: Diese Masse von Immigranten, die auf der Suche nach Auswegen nach Libyen kommen und wieder abgewiesen werden. Wenn so etwas passiert, müssen sie einen Weg suchen, um zu überleben. Vor allem, weil nicht alle Arbeit finden und viele keine Papiere haben. Die Kirche stellt hier zumindest für die Christen einen Bezugspunkt dar auf der Suche nach einer Überlebensmöglichkeit und einer Grundversorgung.“

(rv 02.09.2009 wh)







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