Viele Christen in
verschiedenen Teilen der Welt feiern diesen 1. September als Schöpfungstag. In seiner
Botschaft dazu geht der umweltbewegte orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. auf die
Finanzkrise ein. Sie habe den Menschen doch die Augen geöffnet, dass sie „mit den
Problemen auf eine neue Weise umgehen“ sollten, so der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel.
„Wir haben den Markt in den Mittelpunkt unseres Interesses, unserer Arbeit und unseres
Lebens gestellt“, so das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen; „wir haben nicht
daran gedacht, dass diese Wahl das Leben der künftigen Generationen beschädigen wird...“ Die Kirchen in Österreich feiern den „Schöpfungstag“ auch
in diesem Jahr gemeinsam. Für den Abend lädt der Kirchenrat zu einem ökumenischen
Gottesdienst in die Lutherische Stadtkirche in Wien ein. Das Motto: „Die Schöpfung
- Haus Gottes für alle“. Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates, der lutherische Altbischof
Herwig Sturm, erhofft sich vom Gottesdienst Impulse für einen neuen nachhaltigen Umgang
mit der Schöpfung und gegen die Umweltzerstörung. Vor allem auch für die kleineren
christlichen Kirchen in Österreich sollte der Gottesdienst ein Impuls sein, sich stärker
als bisher des Themas „Bewahrung der Schöpfung“ anzunehmen.
Der „Schöpfungstag“
war 1989 vom damaligen Ökumenischen Patriarchen, Dimitrios I. in den liturgischen
Kalender der Kirche von Konstantinopel eingefügt worden. Der Patriarch lud damals
die ganze „orthodoxe und christliche Welt“ ein, jeweils am 1. September „zum Schöpfer
der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit
Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Der Ökumenische Rat der Kirchen
in Österreich hatte letztes Jahr beschlossen, die Anregungen des Ökumenischen Patriarchen
und der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung 2007 in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien)
aufzunehmen und die Feier des „Schöpfungstages“ sowie der „Schöpfungszeit“ (1. September
bis 4. Oktober, Fest des Heiligen Franziskus von Assisi) allen Mitgliedskirchen zur
Aufnahme in ihre liturgischen Kalender zu empfehlen.