Rund 1.500 Fachleute,
Politiker und Wirtschaftsführer treffen sich diese Woche in Genf, um über den internationalen
Austausch von Klimadaten zu sprechen. Am Genfer Treffen werde über Maßnahmen entschieden,
die über die Klimakonferenz der Vereinten Nationen im Dezember in Kopenhagen hinausgehen,
so die Schweizer Organisatoren. Die Kirchen unterstützen solche Konferenzen. Denn
auch die Christen spielen eine wichtige Rolle beim Umweltschutz. Das sagt gegenüber
Radio Vatikan der Sekretär des Europäischen Christlichen Umweltnetzes, Peter Pavlovic.
„Das
war zwar nicht immer so. Doch seit einigen Jahren befassen sich viele Christen und
auch Kirchen sehr fleißig mit der Umweltfrage. Es ist wichtig, dass diese Frage nicht
nur die Wirtschaft oder die Politik behandelt, sondern auch jeder Einzelne sich damit
beschäftigt. Gerade auf dieser Ebene können die Kirchen sehr viel beitragen.“ Dass
sich die Kirchen in Europa zum Thema „Klimawandel“ äußern sollten, hat auch praktische
Gründe, so der Sekretär des Europäischen Christlichen Umweltnetzes.
„Christen
sind die Mehrheit der Bevölkerung in Europa. Wenn also jeder von uns, auf der persönlichen
und Familien-Ebene anfangen würde, etwas für die Umwelt zu unternehmen, wie beispielsweise
Energie zu sparen oder überhaupt darüber zu sprechen, dann kann das auch konkrete
Resultate hervorbringen. Damit übt man einen positiven Druck auf die Politiker aus.
Ein zweiter Aspekt betrifft die Kirchen als Institutionen. Sie sind nämlich einer
der größten Energieverbraucher in Europa und allgemein in der Welt. Deshalb können
die Kirchen selber viel dazu beitragen, als gutes Beispiel voranzugehen. Drittens
ist es auch selbstverständlich, dass der Klimaschutz nicht nur für Politik und Wissenschaft
relevant ist. Das Thema betrifft den Bereich der Ethik und ist eine Frage der Gerechtigkeit.
Deshalb können und sollen Kirchen dazu sehr viel beitragen.“ Für die Klimakonferenz
in Kopenhagen ist geplant, dass sich die Regierungen auf die Reduktion des CO2-Ausstoßes
einigen. In Genf geht es hingegen darum, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken
für die Menschen und die Wirtschaft zu begrenzen. Dies soll unter anderem dank verbessertem
Datenaustausch möglich werden. Es wird erwartet, dass an der Konferenz an diesem Freitag
eine Schlusserklärung verabschiedet wird, mit welcher sich die Länder auf freiwilliger
Basis verpflichten, ihre Daten und Dienste anzubieten, um die klimatischen Voraussagen
zu verbessern. - Das Europäische Christliche Umweltnetz ist ein europäischer Zusammenschluss
von Kirchen und kirchlichen Organisationen zur Stärkung der kirchlichen Umweltpraxis
in Europa und zur Gestaltung eines „Nachhaltigen Europas“. Parallel zum Umweltnetz
wurde ein Netzwerk der Umweltverantwortlichen des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen
(CCEE) errichtet. Beide Organisationen führen regelmäßig Netzwerktreffen und Konsultationen
durch.