Mehr als fünfzig hochrangige
Moslems und Christen wollen an diesem Samstag von Kirkuk aus einen Appell zu Frieden
und Versöhnung im Irak lancieren. Das hat der Erzbischof der Stadt, Louis Sako, angekündigt.
Sako hat an diesem Samstag zahlreiche Moslem-Gäste aus Anlaß ihres Fastenmonats Ramadan
zu sich eingeladen. Das sei „ein Zeichen der Nähe zu unseren islamischen Brüdern“,
so der Erzbischof zu einer Nachrichtenagentur. Der Appell von Kirkuk solle herausstreichen,
„dass wir alle Brüder sind, Kinder desselben Gottes“. „Ramadan bedeutet auch:
Sich treffen, sich begegnen, sich verzeihen. Das ist eine gute Gelegenheit, uns gegenseitig
zu vergeben und ein neues Leben zu beginnen - mit einer neuen Beziehung untereinander.“ „Das
Problem der Kirche im Irak ist: Es entscheidet sich jetzt, ob sie überhaupt überleben
wird“, sagt dagegen John Pontifex von „Kirche in Not“. „In all den Jahren seit dem
Sturz Saddam Husseins sehen wir einen Niedergang der Kirche, ohne dass die Bischöfe
da irgendwie eingreifen. Jetzt scheinen sie auf einmal aufzuwachen und versuchen,
ihre Position zu stärken; aber eigentlich ist es schon längst vorbei mit allen Hoffnungen
auf eine Zukunft. Das Vertrauen ist weg.“ (asca/rv 29.08.2009 sk)