2009-08-28 14:13:38

Irak: Christentum vor dem Ende?


Die Zukunft des Christentums im Irak sei aufs Äußerste bedroht. Das beklagte Erzbischof Louis Sako aus Kirkuk im Norden des Landes. Aufgrund der anhaltenden, angespannten Sicherheitslage habe er nur noch wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage der Christen im Irak, sagte Sako dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Christen seien ein leichtes Ziel für kriminelle Gruppierungen, da sie als kleine Minderheit ohne großen Rückhalt in der Bevölkerung seien. Den staatlichen Sicherheitskräften warf der Erzbischof vor, die Christen nicht zu schützen. Generell sei das Sicherheitssystem im Irak „unwirksam und unprofessionell“. Im Hinblick auf die einheimischen Politiker seien die Menschen mit ihrer Geduld am Ende. Sako appelliert an die westlichen Staaten, größeren Druck auf die politischen Parteien im Irak auszuüben, damit sie sich stärker für eine Versöhnung zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen einsetzen und Recht und Ordnung wiederherstellen. – Im südlichen Irak gibt es nach Einschätzung von Erzbischof Sako nur noch 300 christliche Familien. Die Gesamtzahl der Christen im Irak sei auf unter 400 000 gesunken, allein in den letzten zehn Jahren hätten 750 000 Christen das Land verlassen.

(pm 28.08.2009 bp)







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