Mit der Leidenschaft
eines heiligen Augustinus sollen Jugendliche in ihrem Leben nach der Wahrheit suchen.
Das sagte Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch. An diesem
Freitag gedenkt die Kirche des Heiligen und bedeutenden Theologen. Papst Benedikt
war schon als junger Mensch von Augustinus von Hippo (354-430) fasziniert gewesen,
ihm hatte er unter anderem seine Doktorarbeit gewidmet. Von Augustinus spricht er
als
„…dem bedeutendsten und im christlichen Abendland einflussreichsten
Kirchenvater, einem Menschen voller Leidenschaft, der sich ebenso durch höchste Intelligenz
und nach seiner Bekehrung durch großen Glaubenseifer auszeichnete und der sich als
Bischof in unermüdlichem seelsorglichen Einsatz bewährte.“
Augustinus
kam im Jahre 354 im heutigen Algerien zur Welt. Der Vater war Heide, die Mutter Monika
eifrige Christin. In einer Katechesereihe Anfang 2008 brachte der Papst den Besuchern
der Mittwochsaudienzen den Heiligen näher.
„Die Suche nach einer rechten
,Lebensphilosophie’ führte Augustinus zunächst zum Manichäismus, zu einem System,
das erklärte, die Welt beruhe auf zwei Prinzipien, dem guten und dem bösen; so lasse
sich alles erklären. Und die Moral sei zweigeteilt: für die Erwählten, die auf der
Höhe angekommen sind, sehr streng und für die anderen auf der Vorstufe etwas lockerer.
Und da er sich auf der Vorstufe fühlte, war dies für ihn sozusagen eine angenehme
religiöse und philosophische Beheimatung.“
Die scheinbar strenge Religion
seiner Mutter verachtete Augustinus zunächst, unter dem Eindruck der Predigten des
Ambrosius in Mailand bekehrte er sich und wurde in der Osternacht 387 getauft.
„Er
gründete zu Hause eine klösterliche Gemeinschaft, eigentlich eine Philosophengemeinschaft
mit christlichem Grund, wurde aber bei einem Aufenthalt in Hippo während des Besuchs
der Eucharistiefeier zu seiner Überraschung vom betagten Bischof Valerius nach vorn
beordert, der sagte: Ich brauche schon lange einen Priester, der gut predigen kann
– der Bischof konnte es nämlich nicht –, und so weihte er ihn zum Priester."
Nach
fast 40 Jahren als Bischof von Hippo starb Augustinus 430 bei einer Belagerung der
Stadt durch die Vandalen.
„Der heilige Augustinus vertraute sich jeden Tag
der Güte Gottes an. Auch wir wollen stets die Nähe unseres Schöpfers suchen und Ihn
bitten, uns bereit zu machen, das Gute in der Welt zu verbreiten. ”