Vatikan/Italien: Präsident des Migranterates verteidigt sich
Der Präsident des Päpstlichen Migrantenrates, Erzbischof Antonio Maria Vegliò, wehrt
sich gegen den Vorwurf, dass seine Haltung zum Flüchtlingsproblem im Mittelmeer nicht
der Haltung des Vatikans entspreche. Die Kritik des italienischen Ministers Roberto
Calderoli sei inakzeptabel und beleidigend, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Vegliò hatte angesichts des Todes von 73 Flüchtlingen aus Eritrea vor der Küste Siziliens
die reichen Länder dazu aufgerufen, die Rechte von Immigranten zu achten und nicht
egoistisch zu handeln. Der Präsident des Migrantenrates war daraufhin von Calderoli
kritisiert worden. Solche Botschaften trügen noch zur Verschlimmerung des Flüchtlingsproblems
bei, so der Minister. In seiner Erklärung betont Vegliò, seine Äußerungen hätten sich
lediglich auf eine tragische Tatsache bezogen und seien keine konkreten Beschuldigungen
gewesen. Vielmehr sei sein Ziel gewesen, alle Menschen an die Verantwortung gegenüber
den Flüchtlingen zu erinnern.