Die Vereinten Nationen
warnen vor einer drohenden Hungerkatastrophe im Süden des Sudan. Mehr als eineinhalb
Millionen Menschen könnten nach den Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO)
davon betroffen sein. Die Versorgung durch Hilfsorganisationen gestalte sich äußerst
schwierig, erklärte die Sprecherin der FAO im Sudan, Amor Almagro, im Interview mit
Radio Vatikan. Die Region sei unzugänglich und der Transport von Nahrungsmitteln mit
Gefahren verbunden. Im Juni wurden zwei Boote mit Lebensmitteln auf der Fahrt in den
Süden angegriffen und versenkt. Die Bevölkerung im Süden Sudans sei auf solche Hilfslieferungen
jedoch dringend angewiesen, so Almagro:
„Die Versorgung der Menschen dort
ist von drei Seiten gefährdet. Zum einen nimmt seit März die Gewalt zwischen einzelnen
Stämmen in der Region kontinuierlich zu. Zum anderen steigen die Preise für Nahrungsmittel,
besonders für die so genannten Sorghumhirsen, ein Grundnahrungsmittel in dieser Region.
Dazu kommt noch, dass es in der letzten Zeit sehr wenig geregnet hat, was für die
Ernten sehr schlecht ist.“
Die Nahrungsmittelknappheit könnte für die Menschen
im Südsudan verheerende Auswirkungen haben, erklärte die FAO-Sprecherin.
„Mangelernährung
ist dort schon jetzt weit verbreitet. Wenn die Menschen jetzt noch weniger zu essen
haben, haben sie noch weniger Widerstandskraft gegen Krankheiten. Grade im Süden des
Sudan ist das problematisch, weil dort alle möglichen Krankheiten verbreitet sind,
darunter Malaria oder Meningitis. Wenn die Menschen hungern, werden sie für solche
Krankheiten noch anfälliger.“