Der italienische Außenminister ist beim katholischen „Meeting für die Freundschaft
der Völker“ in Rimini für eine gleichmäßige Verteilung der afrikanischen Flüchtlinge
auf die 27 EU-Staaten eingetreten. Franco Frattini übte scharfe Kritik an der Haltung
der Europäischen Union in der Immigrationsfrage. Länder wie Italien und Malta, aber
auch Griechenland und Spanien, würden mit dem Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer
„allein gelassen“, so Frattini. An dem Treffen nahm auch der schwedische Außenminister
Carl Bildt teil, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz hat. Angesichts der aktuellen
Katastrophe hatte auch der Vatikan die EU-Länder dazu aufgerufen, die Menschenrechte
von Migranten zu garantieren. Bei der jüngsten Flüchtlingskatastrophe vor der Mittelmeerinsel
Lampedusa sind vermutlich 73 eritreische Flüchtlinge ums Leben gekommen.