Indien: „Christen im eigenen Land zu Flüchtlingen geworden“
Beten und Fasten für
den Frieden – ein Jahr nach den antichristlichen Gewalttaten in Orissa wurde an diesem
Sonntag in Indien der „Tag des Friedens und der Harmonie“ begangen und den Opfern
der Ausschreitungen gedacht. Der Gedenktag wurde von der indischen Bischofskonferenz
ins Leben gerufen. Angesichts der jüngsten Ungerechtigkeiten, die Christen im Land
widerfahren sind, soll er an die friedliche Gesinnung der Christen erinnern. Denn
gerade Christen sollten die ersten sein, die sich für Frieden und Harmonie stark machen,
so der Bischof von Nashik in Westindien, Felix Anthony Machado. Ein Jahr nach der
Gewalt in Orissa ist die Situation der Christen jedoch nach wie vor prekär. Daran
erinnert der Erzbischof von Ranchi, Kardinal Telesphore Toppo. Viele der geflohenen
Christen könnten immer noch nicht in ihre Heimat zurück, so der Bischof:
„Viele
können nicht nach Hause zurück und leben immer noch in den Flüchtlingscamps. Diese
Camps sind keine Lösung, bis die Menschen wieder in ihr eigenes Zuhause zurückkehren
und dort ohne Angst und in Frieden leben können. In ihrem eigenen Land sind die Menschen
zu Flüchtlingen geworden. Das ist eine Tragödie. Deshalb sollte die Regierung mit
den Menschen zusammen eine Möglichkeit finden, sie wieder in ihrem eigenen Land anzusiedeln.“
Die
Christen seien zur Vergebung bereit. Hindus und Christen müssten nun gemeinsam versuchen,
Sicherheit und Gemeinwohl wieder herzustellen.
„Wir senden eine Botschaft
der Vergebung aus. Und wir hoffen, dass Frieden und Harmonie überwiegen werden. Wir
hoffen, dass unser Gebet ihr Herz berühren wird und dass Gott sie davon überzeugt,
uns als Inder, als ihre Mitbürger und als ihre Brüder und Schwestern zu akzeptieren.
Wir hoffen, dass uns die indische Verfassung Religionsfreiheit gewährt und diese schützt.
Denn es ist doch kein Verbrechen, wenn Menschen Christen sind und ihrem Glauben folgen.
Deshalb diese unsere Botschaft der Vergebung und Liebe, des Friedens und der Harmonie.“