Auch nach Ende des
Bürgerkriegs zwischen den tamilischen Rebellen, den LTTE, und dem Militärs leiden
in Sri Lanka viele Menschen. Vor allem im Norden der Insel leben viele geflohene Angehörige
der tamilischen Minderheit, darunter viele Christen, in Lagern, meist unter menschenunwürdigen
Bedingungen. Die Weltgemeinschaft solle sich nicht verwirren lassen. Die Probleme
seien noch lange nicht beseitigt, sagt der Präsident der internationalen Tamilen-Föderation
und katholische Priester Josef Emmanuel.
„In Sri Lanka haben wir jetzt eine
Regierung, eine so genannte demokratische Regierung. Aber die sind Diktatur in Sri
Lanka. Und die haben zu Ende gebracht den Krieg gegen die LTTE. Sie haben chemische
Waffen benutzt und hinter den geschlossenen Türen keine Medien erlaubt. Auch das Rote
Kreuz haben sie verboten. Und da sind jetzt 300.000 unschuldige Menschen, keine Medien,
keine Hilfe durch das Rote Kreuz. Und da fehlt vieles: Medizin, Nahrungsmittel. Und
Tag für Tag sterben viele Menschen.“ Katholiken sind eine kleine Minderheit
in Sri Lanka. Nur sieben Prozent der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an.
Josef Emmanuel wünscht sich eine mutigere katholische Kirche:
„Jetzt ist
die Kirche in Sri Lanka nicht mutig genug. In erster Linie hat die Kirche die Aufgabe
zu vermitteln, um die ganze Wahrheit in die Welt zu bringen. Wir sind die Minderheit
in Sri Lanka, aber wir gehören zu einer Weltkirche. Wir haben gute Verbindungen, die
Wahrheit zu bringen. Wir sind vergessene Menschen, eine humanitäre Katastrophe.“ (rv
22.08.2009 mch/mg)