Sowohl der amtierende Präsident Hamid Karsai als auch sein Herausforderer Abdullah
Abdullah sehen sich als Gewinner der Wahlen und werfen dem jeweiligen Gegner Wahlbetrug
vor. Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission sei in 95 Prozent der Wahlbezirke
der Urnengang plangemäß verlaufen. Unabhängige Wahlbeobachter berichten dagegen, ein
Fünftel der Wahllokale hätte gar nicht erst öffnen können. Das Verteidigungsministerium
spricht von über einhundert Zwischenfällen im Land, bei denen rund 50 Menschen getötet
worden seien. Die meisten seien Aufständische gewesen. Die erste Wahl seit 2001 in
Afghanistan bewerteten US-Präsident Barack Obama und auch UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon dennoch als Erfolg. Verschiedene internationale Organisationen riefen die beiden
Lager in Afghanistan zur Mäßigung auf und baten sie, das offizielle Wahlergebnis abzuwarten.
Mit ersten Teilergebnissen wird am Dienstag gerechnet.