2009-08-21 14:53:13

Somalia: „Internationale Gemeinschaft mit schuldig“


RealAudioMP3 Die Gewalt in Somalia reißt nicht ab: In der Hauptstadt Mogadischu sind bei schweren Kämpfen zwischen islamistischen Rebellen und regierungstreuen Truppen nach Medienberichten mehr als 20 Menschen getötet worden. Die Aufständischen hätten Stellungen der Regierungssoldaten im Süden Mogadischus angegriffen, heißt es in Augenzeugenberichten. In dem vom Bürgerkrieg zerstörten Land biete sich dem islamistischen Terror ein idealer Nährboden, sagte im Interview mit Radio Vatikan der Apostolische Administrator in Somalia, Bischof Giorgio Bertin:

„Traditionell ist die somalische Gesellschaft in unzählige rivalisierende Clans gespalten. Der Staat ist vor 19 Jahren praktisch zusammengebrochen. Das begünstigt die Aktivität von islamistischen Gruppen wie den Shabaab-Milizen, die es darauf abgesehen haben, ihre Ideologie in Afrika zu verbreiten. Somalia soll dafür nur der Ausgangspunkt sein.“

Der Übergangsregierung unter Sharif Sheikh Ahmed fehle es nicht nur an Unterstützung aus der eigenen Bevölkerung. Auch die internationale Gemeinschaft müsse sich entschiedener für Dialog und Stabilität im Land einsetzen:

„Die verschiedenen Akteure der internationalen Gemeinschaft haben bisher eher ihre Spielchen mit Somalia getrieben - ich denke da an Äthiopien, an Eritrea, aber auch an die westlichen Staaten. Sie haben sich beispielsweise des somalischen Territoriums bedient, um sich im Handumdrehen vor der somalischen Küste ihres Giftmülls zu entledigen. Man kann schon sagen, dass die internationale Gemeinschaft nicht ganz unschuldig ist. Was wir jetzt aber brauchen, ist eine gemeinsame Linie, die dann zu einer Versöhnung in Somalia führen könnte.“

(rv/dw 21.08.2009 ad)







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