Der Bruder von Papst Benedikt XVI. hat am Dienstag einen Kurzbesuch in der Abruzzen-Stadt
Sulmona unternommen. Georg Ratzinger hat einen persönlichen Bezug zu dieser Stadt.
Er hielt sich 1944 dort als Soldat auf. Von Castelgandolfo aus kommend, wo er derzeit
die Ferien bei seinem Bruder verbringt, traf Ratzinger zunächst mit dem Bischof und
dem Bürgermeister der Berggemeinde zusammen. Dann suchte er die Basilika, ein Kloster
sowie das Gefallenendenkmal des Ortes auf. Es habe sich um einen rein privaten Besuch
gehandelt, sagte ein Bistumssprecher auf Anfrage. – Georg Ratzinger war im Zweiten
Weltkrieg Funker einer Nachrichtentruppe. Nach Aufenthalten in Frankreich, den Niederlanden
und der Tschechoslowakei wurde er 1944 an die italienische Front geschickt. Beim Rückzug
der deutschen Verbände vor den vorrückenden Alliierten kam er durch Sulmona. Später
wurde Ratzinger bei Bolsena nördlich von Rom durch einen Oberarmdurchschuss verletzt
und ins Lazarett seiner bayerischen Heimat Traunstein verlegt.