Das jüngste politische
Tauwetter zwischen den USA und Kuba nutzen die Kirchenvertreter beider Länder zu einer
verstärkten Zusammenarbeit. Eine hochrangige Delegation unter Leitung des Erzbischofs
von Boston, Kardinal Sean Patrick O'Malley, besucht in dieser Woche die Insel. Dabei
wollen sich die US-Bischöfe über Fortschritte einer Hilfsaktion erkundigen, die von
der US-Kirche nach den verheerenden Wirbelstürmen „Ike“ und „Gustav“ im vergangenen
Jahr gestartet wurde. Für die Aktion waren rund eine Million US-Dollar gesammelt worden. Die
US-amerikanischen Oberhirten pflegen seit jeher eine besondere Beziehung zu Kuba,
so der Lateinamerika-Fachmann von Radio Vatikan, Louis Badilla:
„Seit längerer
Zeit besuchen Bischöfe aus den Vereinigten Staaten die Insel. Im vergangenen Jahr
sind viele Oberhirten aus Nordamerika nach Kuba gereist, um die Schäden der Wirbelstürme
mit eigenen Augen zu sehen. Der jüngste Besuch weckt vor allem bei den Exil-Kubanern
große Hoffnungen. Diese wünschen sich, dass die Kirchenvertreter auch Dissidenten
und Familienangehörige von politischen Gefangenen treffen werden.“
US-Präsident
Barack Obama hatte vor wenigen Monaten – wie im Wahlkampf angekündigt – einige Beschränkungen
für Reisen nach Kuba aufgehoben.
„Auch die US-Bischofskonferenz war und
ist mit dem Vorschlag Obamas einverstanden. Von Seiten der kubanischen Bischöfe heißt
es, dass der Besuch ihrer Amtsbrüder aus den USA eine langjährige Zusammenarbeit vertiefe.
Dabei gehe es nicht nur um materielle Hilfe.“