Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich auf Druck der USA bereiterklärt, den Ausschreibungsstopp
für den Bau neuer jüdischer Siedlungen in den Palästinensergebieten bis 2010 zu verlängern.
Konkret geht es um den Siedlungsbau im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Schon
seit einem Dreivierteljahr schreibt das Bauministerium für diese Gebiete keine Aufträge
mehr aus; private Bauprojekte sind davon aber nicht betroffen, und die Errichtung
bereits begonnener Siedlungen geht weiter. In den ersten acht Monaten des vergangenen
Jahres hatte Israel 417 Bauaufträge für die Siedlungen im Westjordanland und 171 für
Ost-Jerusalem ausgeschrieben; 2008 hatte die Siedlungstätigkeit in den Palästinensergebieten
stark zugenommen. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama sieht in einem Stopp
des Siedlungsbaus eine entscheidende Voraussetzung für die Wiederbelebung der Friedensgespräche
mit den Palästinensern. – Derzeit leben im Westjordanland rund 300.000 jüdische Siedler,
rund 200.000 weitere haben sich in einem Dutzend Siedlungen in Ost-Jerusalem niedergelassen.