Der italienische Kurienmitarbeiter
Pietro Parolin wechselt aus dem Vatikan nach Venezuela und wird dort Nuntius. Bisher
war er stellvertretender vatikanischer Außenminister. Nun wird er in dem lateinamerikanischen
Land die derzeitig schwierigen Beziehungen der Kirche mit dem venezolanischen Präsidenten
Hugo Chavez verbessern.
Pietro Parolin wird im Vatikan für seine diplomatischen
Fähigkeiten sehr geschätzt. Deshalb hat ihn wohl der Papst für die heikle Vatikan-Vertretung
in Caracas gewählt. Vor seinem Amtsantritt erhält er noch die Bischofsweihe. Mit scharfer
Kritik hatten vor wenigen Wochen Kirchenvertreter auf die jüngste Einschränkung der
Medienfreiheit in Venezuela reagiert. Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hatte
mehr als 30 privaten Rundfunkstationen des Landes die Lizenz entzogen und die Sender
damit de facto abgeschaltet. In den Beziehungen zwischen dem „Caudillo“ und der katholischen
Kirche herrscht aber seit Jahren ein schlechtes Verhältnis.
Papst Benedikt
XVI. hat als Nachfolger Parolins im Staatssekretariat den 43-jährigen Genueser Ettore
Balestrero ernannt. Er arbeitete bereits in den Nuntiaturen in Korea, in der Mongolei
und in den Niederlanden. Parolin war sieben Jahre lang in Nuntiaturen tätig. Balestrero
hatte den Heiligen Stuhl bei zahlreichen internationalen Treffen offiziell vertreten.
Insbesondere hatte er sich in den vergangenen Jahren mit Europa und der Präsenz der
Kirche in der säkularisierten europäischen Gesellschaft befasst. Als neuer stellvertretender
Außenminister des Heiligen Stuhls wird Balestrero sich u.a. mit den Beziehungen des
Vatikans zur Volksrepublik China, zu Vietnam und dem Nahen Osten auseinandersetzen.