Philippinen: Asiens Katholiken müssen mehr über Eucharistie wissen
Die Gläubigen in Asien müssen sich stärker mit der Eucharistie auseinandersetzen.
Das fordern die Bischöfe des Kontinents. Die „Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen“
beendete am Sonntag ihre Vollversammlung. Den Abschlussgottesdienst in Manila zelebrierte
Kurienkardinal Francis Arinze. Der ehemalige Präfekt der Gottesdienstkongregation
nahm als Gesandter von Papst Benedikt XVI. an der Versammlung teil. Insgesamt waren
rund 120 Teilnehmer zu dem sechstägigen Treffen in der philippinischen Hauptstadt
gereist, darunter auch der philippinische Erzbischof und Generalsekretär der Föderation,
Orlando Quevedo. Gegenüber Radio Vatikan erläuterte er die Kernpunkte des Abschlussdokuments
der Vollversammlung:
„Im Zentrum des Treffens stand die Eucharistie und
um dieses Thema geht es auch in unserem Abschlussdokument, nämlich um die Frage: Wie
können wir die Eucharistie in Asien leben und ihre Bedeutung den Menschen verständlicher
machen. Daneben haben wir darin auch Themen angesprochen, die über innerkirchliche
Angelegenheiten hinaus gehen und die asiatischen Gesellschaften insgesamt betreffen,
nämlich Frieden, das Problem der Gewalt, Umweltzerstörung, der sich ausbreitende Relativismus
und ein Fortschritt, der von einem Raubkapitalismus angetrieben wird. Die Globalisierung
hilft den armen Ländern nicht so, wie sie es eigentlich sollte.“
Die Bischöfe
beschäftigten sich auf ihrer alle vier Jahre stattfindenden Vollversammlung auch mit
der Evangelisierung. In dem Zusammenhang wandten sie sich gegen die aggressive Bekehrung
Andersgläubiger. Religion dürfe anderen Menschen nicht aufgezwungen werden, so Erzbischof
Quevedo:
„Papst Johannes Paul II. hat die Kirche in Asien dazu aufgerufen
ihre besonderen Fähigkeiten und ihre Botschaft mit der Welt zu teilen. „Seid Missionare!“,
so sein Aufruf. Aber damit meinte er keine Missionierung, die in erster Linie darauf
abzielt Leute zu bekehren, sondern ein missionarisches Teilen, wie wir hier in Asien
sagen. Die Botschaft Jesu mit anderen zu teilen, das ist der Beitrag, den wir leisten
wollen.“
Zu dem Treffen in Manila waren auch katholische Bischöfe aus Ländern
außerhalb Asiens angereist, etwa aus europäischen Staaten, Australien und den USA.
Die protestantischen Kirchen waren mit Beobachtern vertreten. Das Christentum ist
in den meisten Ländern Asiens eine Minderheitenreligion. Dennoch könne auch die restliche
Weltkirche von den asiatischen Gemeinden lernen:
"Etwa die Art und Weise,
in der wir Gemeinschaft leben, die jetzt auch auf einer soliden theologischen und
pastoralen Basis liegt. Ich freue mich sehr, dass beispielsweise die Kirche in Deutschland
dies bemerkt hat und Bischöfe gesandt hat, um sich das näher anzugucken, was die asiatische
Glaubensgemeinschaft der Welt geben kann."