Die Ostdeutschen sind nach ersten Ergebnissen einer europäischen Wertestudie weiter
die am stärksten säkularisierten Europäer. Wachsende Gottlosigkeit führe dort aber
nicht zu einem Verfall von Sitte und Moral. Das sagte der deutsche Forschungsleiter
Wolfgang Jagodzinski auf „welt online“ (Freitag). Im Osten Deutschlands sei die Zahl
der „Moralapostel“ eher noch größer als im Westen. Nach Angaben des Wissenschaftlers
bezeichneten sich im Osten mehr als drei Viertel der Bevölkerung als nicht religiös.
Doch auch im Westen stieg der Anteil der Atheisten seit der Jahrtausendwende von vier
auf etwa sieben Prozent, zu denen sich noch einmal 36,5 Prozent gesellen, für die
die Kirche nicht wichtig ist. 1981 lag dieser der Wert bei 30 Prozent. Nur jeder Fünfte
besucht mindestens einmal im Monat den Gottesdienst, im Osten ist es nicht einmal
mehr jeder Zehnte.