Taiwan: Verheerende Situation nach Taifun „Morakot“
Die Föderation Asiatischer
Bischofskonferenzen (FABC), die derzeit im philippinischen Manila tagt, hat den Opfern
des Taifuns in Taiwan ihre Solidarität ausgesprochen und ihnen Hilfe zugesichert.
Nach dem verheerenden Tropensturm „Morakot“, der am letzten Wochenende über die Insel
vor dem chinesischen Festland gefegt war, ist die Lage vieler Menschen dort dramatisch.
Nach offiziellen Angaben sind dadurch bisher 117 Menschen ums Leben gekommen. Die
Todesziffer könnte in den nächsten Tagen weiter steigen, räumte der Präsident von
Taiwan Ma Zing-jeou ein. Ein Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes berichtet
im Gespräch mit Radio Vatikan von der dramatischen Lage: „Das Rote
Kreuz war hier seit letzter Woche mit Helfern und Freiwilligen sehr aktiv im Einsatz.
Es kümmert sich um die Menschen in den Hilfslagern, stellt Regenkleidung, Decken und
Nahrung zur Verfügung. Es bringt auch den Menschen Essen, die in ihren Häusern wegen
der Überschwemmungen festsitzen. Trotz der guten Infrastruktur hier ist das aber sehr
schwer: Viele Wohngebiete sind von der Zivilisation abgeschnitten, und die Helfer
kommen selbst mit Helikoptern kaum durch, denn die Sicht ist bis jetzt noch sehr schlecht
und es gibt oft keinen sicheren Grund mehr zum Landen.“
Die Bischöfe Taiwans
riefen auf der Vollversammlung der asiatischen Bischöfe in Manila zu Spenden und weiteren
Hilfsleistungen auf. Die Rettungsmaßnahmen in Taiwan gehen unterdessen weiter. Allein
in dem unter Schlammlawinen begrabenen Dorf Hsiaolin werden noch 380 Bewohner vermisst.
Angesichts der dramatischen Situation wurden tausende zusätzliche Soldaten als Helfer
in die Katastrophengebiete entsandt. Mit „Morakot“ wurde das südostliche Taiwan vom
schlimmsten Sturm der letzten 50 Jahre getroffen. Die landwirtschaftlichen Schäden
belaufen sich auf 200 Millionen Dollar, und tausende Haushalte sind noch ohne Licht
und fließendes Wasser.