Die Kirche ist besorgt
um Aung San Suu Kyi. Sie bleibt weiter unter Hausarrest. Der UNO-Sicherheitsrat in
New York konnte sich auch in einem erneuten Versuch nicht auf eine Resolution zur
Freilassung der burmesischen Oppositionsführerin verständigen. Nach wie vor sperren
sich einzelne der fünf Vetomächte, vor allem China, gegen einen entsprechenden Beschluss.
Westliche Regierungen drängen dagegen auf eine scharfe Verurteilung der Militärjunta
in Burma. Zur aktuellen Situation der Vorsitzende der Hilfsorganisation „Burma Action“
in Irland, Gearoid Kigallen, im Gespräch mit Radio Vatikan: „Jetzt ist wirklich
die Zeit gekommen, dass die internationale Gemeinschaft aufhört, dieses Regime mit
Samthandschuhen anzufassen. Es ist wirklich Zeit, mit diesen Spielchen aufzuhören.
Wenn die Regierung und genauso die internationale Staatengemeinschaft Werte wie Gerechtigkeit
und Meschenrechte schätzt, dann müssen sie jetzt die Initiative ergreifen und Burma
überzeugen, Aung San Su Kyi und die politischen Gefangenen freizulassen, damit es
im nächsten Jahr tatsächlich eine Chance auf freie und faire Wahlen gibt.“ Die
64jährige Friedensnobelpreisträgerin Auung San Su Kyi war von einem Sondergericht
zu einem 18monatigen Hausarrest verurteilt worden, weil sie unerlaubt einen amerikanischen
Staatsbürger beherbergt habe. Oppositionspolitiker vermuten, dass die Militärjunta
sie so aus dem kommenden Wahlkampf heraushalten will. Die Militärjunta ist seit
1962 in Burma an der Macht und nennt das Land inzwischen Myanmar. Burma verfügt über
reiche Bodenschätze, dennoch leiden viele der 49 Millionen Menschen Not. Die Arbeit
internationaler Hilfsorganisationen findet unter schwierigen Bedingungen statt, sagt
Frank Falkenburg, Länderreferent bei Caritas International im Gespräch mit dem Domradio
Köln: „Wir arbeiten grundsätzlich meistens mit Partnerorganisationen vor Ort.
Das sind in der Hauptsache lokale Strukturen, die entsprechend schon länger im Land
sind. Die unterstützen wir in partnerschaftlicher Arbeit und führen Nothilfe-Projekte
durch. Es gab ja im Jahr 2008 die große Sturmkatastrophe im Süden des Landes, im Delta.
Und da unterstützen wir hauptsächlich unsere Partner beim Wiederaufbau und da ist
eine Anbindung an die staatlichen Strukturen sicherlich wichtig. Es muss immer entschieden
werden: Ist das noch zu rechtfertigen? Es gibt da sicherlich die Versuche, die Hilfe
für das Militärregime zu vereinnahmen. Aber wir sind bestrebt, da immer auch entsprechend
unsere Position klarzumachen: Dass wir den Menschen direkt helfen, dass wir auch keine
politischen Interessen verfolgen. Und unsere Partnerorganisationen können da auch
nach wie vor entsprechend die Hilfe leisten. Es ist nach wie vor vertretbar, auch
wenn die Arbeit sehr stark eingeschränkt ist durch eine starke Kontrolle. Aber nach
wie vor ist es möglich zu arbeiten.“ (rv 13.08.2009 mch)