2009-08-12 15:09:39

Indien: Keine EU-Visa für Christenverfolger


RealAudioMP3 Die Täter, die vor einem Jahr die Christen in Orissa verfolgt haben, sollten keine Einreisevisa für Europa erhalten. Das fordert der Menschenrechtsexperte des katholischen Hilfswerkes „missio“, Otmar Oehring, im Gespräch mit Radio Vatikan. Mit Ängsten blicken Gläubige in Orissa auch ein Jahr nach der Gewaltwelle in ihre Zukunft. Zwar wurde in den vergangenen Monaten einiges unternommen, um die Lage der Christen zu verbessern, doch gebe es noch viel zu tun, sagt uns Oehring.

„Die katholische Kirche in Indien hat sich natürlich um die Christen bemüht. Sie hat das soweit wie möglich gemacht. Wahrscheinlich wäre mehr Beistand für die Menschen in Orissa und vor allem im Distrikt Kandhamal möglich gewesen. Die Menschen in diesem Distrikt haben diese Solidarität der Kirche Indiens großteils erst mit großer Verzögerung erfahren. Ein Problem für die Zukunft ist, dass es im Grunde genommen keine Klarheit gibt – auch nicht in Indien – wie man mit dieser Geschichte umgehen soll. Man muss in dem Zusammenhang die Kirche in Indien unterstützen, dass sie die Situation immer wieder anprangert und dass sie im Ausland dafür wirbt, dass gegenüber den verantwortlichen Politikern das notwendige getan wird.“

Menschenrechtsexperte Oehring hat in den vergangenen Wochen Indien besucht und sich über die Situation der Christen in Orissa informiert.

„Die Christen in Orissa und insbesondere im Distrikt Kandhamal leben nach wie vor in Angst und Schrecken. 50.000 Christen waren unmittelbar betroffen von den Ausschreitungen und weitere 50.000 Christen sind anschließend in Lagern untergekommen oder sind direkt aus dem Bundesstaat geflohen. Diejenigen, die zurückgeblieben sind, haben fast ein Jahr in zum Teil unmenschlichen Verhältnissen in Zeltlagern verbracht. Sie sind vom Staat anfangs nur mit großer Verspätung mit Nahrungsmitteln versorgt worden.“

Die damalige Regionalregierung sah den Gewaltakten der rechtsradikalen und hindunationalistischen Tätern zu ohne einzugreifen.

(rv 12.08.2009 mg)








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