US-Außenministerin
Hillary Clinton hat bei ihrem Besuch in der Krisenregion Ost-Kongo sexuelle Gewalt
als Kriegswaffe scharf verurteilt. Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo
solle entschiedener gegen das Problem vorgehen, sagte Clinton bei ihrem Treffen mit
Präsident Jospeh Kabila in Goma im umkämpften Osten des Landes. Am Nachmittag wird
die US- Außenministerin in einem Flüchtlingslager mit Überlebenden sexueller Gewalt
sprechen. Damit gebe Clinton ein wichtiges Signal zur Stärkung der Frauenrechte im
Ost-Kongo, sagt gegenüber Radio Vatikan der Missio-Länderreferent Matthias Vogt: „Für
die Frauen, die sich jetzt teilweise in den Krankenhäusern und Betreuungsstationen
in Goma oder Bukavu aufhalten, ist dies ein ganz wichtiges Zeichen. Dass man sich
für sie interessiert, dass sich die Außenministerin der Vereinigten Staaten ihrer
Belange annimmt, stellt auch ein bisschen ihre Würde wieder her.“ Im Zuge der
Gefechte zwischen Militär und Rebellen im rohstoffreichen Osten Kongos sind nach UN-Schätzungen
allein in diesem Jahr 3500 Frauen brutal vergewaltigt worden. Es sei wichtig, dass
Clinton die Regierung auch auf ihre eigene Verantwortlichkeit hingewiesen habe, meint
Missio-Fachmann Vogt: „Kabila hat in den letzten Wochen zwar eine Null-Toleranz-Politik,
was dieses Thema angeht, verkündet. Es geht aber darum, diese jetzt auch umzusetzen.
Denn die Missstände sind schon seit Jahren bekannt und nicht ausreichend bekämpft
worden seitens der Regierung sowie der kongolesischen Justiz.“ Bei ihren Gesprächen
mit Präsident Kabila mahnte Clinton zudem weitere demokratische Reformen im Kongo
an. Daran knüpfe auch die Kirche des Landes große Hoffnungen. Vor allem bei der Bekämpfung
der Korruption setzten Kirchenvertreter auf Unterstützung durch die Vereinigten Staaten,
sagt Vogt: „Der Erzbischof von Kinshasa, Laurent Monsegngwo, hat gestern in
einem Interview gesagt, dass er sich einen vertieften Dialog zwischen der kongolesischen
und der amerikanischen Regierung über das Thema Demokratie, über das Thema Sicherung
der Menschenrechte und über gute Regierungsführung und Korruption erhofft. Die Bischofskonferenz
hat selbst im Juli einen Hirtenbrief herausgegeben zum Thema Korruption in dem die
Korruption auf allen Ebenen angeprangert wird. Da erhofft man sich, dass die USA nach
dem Besuch von Frau Clinton die Regierung und auch die Zivilgesellschaft mit konkreten
Projekten, Programmen und Beratern unterstützt.“ (rv 11.08.2009 ad)