2009-08-10 11:40:00

Sri Lanka: Kirche fordert Respekt der Menschenrechte


RealAudioMP3 Die katholische Kirche auf Sri Lanka hat die Durchführung der ersten Lokalwahlen seit dem Ende des Krieges begrüßt. Die Kommunalwahlen fanden an diesem Wochenende statt. Neben Frieden brauche das Land auch die Beachtung der Menschenrechte. Die Wahlen verliefen friedlich. Doch sind in den Regionen Sri Lankas, wo die Mehrheit Tamilen leben, nur 20 Prozent an die Urnen gegangen. Dennoch seien die Wahlen ein „gutes Zeichen“ für die Zukunft des Inselstaates. Das sagt uns der Direktor des Nationalen Friedensrates von Sri Lanka, Jehan Perera.

„Die Wahlen waren eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung. Denn bisher hatten die Tamilen keine politischen Vertreter, doch nach diesen Wahlen gibt es einige demokratisch gewählte Tamilen. Das ist neu und positiv. Auch waren die Wahlen frei und fair, denn alle Parteien durften daran teilnehmen und hatten dieselbe Ausgangslage. Hinzu kommt, dass die Wähler geheim ihre Stimme abgeben konnten.“

Die Regierungskoalition hat in der von Tamilen dominierten Stadt Jaffna die Mehrheit errungen. In Vavuniya errang dagegen die Nationale Allianz der Tamilen eine Mehrheit im Stadtrat, wie das staatliche Fernsehen weiter berichtete.
Negativ fiel Sri Lankas Regierung auf: Sie wollte den Urnengang unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten. Auch kann man den Norden des Landes weiterhin nur mit einer Sondergenehmigung besuchen. Jehan Perera:

„Sri Lankas Regime hält immer noch 300.000 Tamilen in Internierungslagern fest. Die Insassen kommen erst frei, so die Regierung, wenn die Behörden sicher seien, dass es sich nicht um Sympathisanten der Tamilen-Rebellen handele. Der Überprüfungsprozess geht aber nur schleppend voran. Bisher wurden erst wenige Tausend auf freien Fuß gesetzt. Sri Lanka braucht jetzt Wiederversöhnung und die Beachtung der Menschenrechte.“

Derweil haben rund 15.000 Tamilen aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern am Samstag im katholischen Wallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein der 100.000 Bürgerkriegstoten in ihrer Heimat Sri Lanka gedacht. Die Pilgerfahrten der Tamilen in den niederrheinischen Wallfahrtsort finden seit 1987 jährlich statt. In Deutschland gibt es rund 25 katholische Tamilen-Gemeinden. – Im Mai waren die Kämpfe zwischen der Regierung in Colombo und den Rebellen der „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) zu Ende gegangen. Der Bürgerkrieg seit 1983 war ein bewaffneter Konflikt zwischen tamilischen Separatisten auf der einen und dem sri-lankischen Militär auf der anderen Seite. Die Tamilen-Tiger forderten einen unabhängigen Staat, „Tamil Eelam“, die sri-lankische Regierung lehnte das jedoch strikt ab.

(rv/afp 10.08.2009 mg)







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