Die Kirche in Mexiko
predige auf allen Ebenen in den Pfarreien und Bistümern gegen Drogenkonsum und -handel.
Zudem gebe es einige kirchliche Hilfsprogramme für Drogensüchtige. Das sagte der mexikanische
Kardinal Juan Sandoval Iniguez gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA).
In Mexiko hat derweil am Sonntag der zweitägige Nordamerika-Gipfel zur Lösung drängender
Probleme begonnen. In einem ersten Gespräch verständigten sich US-Präsident Barack
Obama und Mexikos Staatschef Felipe Calderón auf eine stärkere Zusammenarbeit an ihren
Grenzen im Kampf gegen den Drogenhandel. Auch Kanadas Premierminister Stephen Harper
ist anwesend. Die mexikanische Zivilbevölkerung leide sehr stark im Kampf gegen
die Drogenmafia. Das sagt Eckhard Finsterer gegenüber dem Kölner Domradio. Er ist
Mexiko-Länderreferent beim katholischen Hilfswerk MISEREOR.
„Es ist aus
unserer Einschätzung so, dass die mexikanischen Behörden sehr hart vorgehen. Jährlich
gibt es zwischen 3.000 bis 4.000 Tote in diesem so genannten Drogenkrieg. Täglich
sterben also Dutzende Menschen an den Folgen dieses Kampfes. Und immer trifft es die
unschuldige Zivilbevölkerung. Sie gerät oft zwischen den Fronten. Wir haben auch den
Eindruck, dass dieser Kampf gegen die Drogenmafia auch als Vorwand benutzt wird, um
gegen andere Gruppen vorzugehen, die bei Regierungskreisen unbeliebt sind.“
Die
US-Regierung räumte eine Mitverantwortung an der Situation in Mexiko ein und kündigte
zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen den Schmuggel an. Kanada wolle ebenfalls Mexiko
im Kampf gegen den Drogenhandel und die organisierte Kriminalität stärker zur Seite
stehen.
„Der Krieg gegen den Drogenhandel hat mit der Amtseinführung von
Calderón begonnen. Ob er den gewinnen wird, da bestehen immer mehr Zweifel. Es sind
schon über zwei Jahre vergangen und es sieht nicht danach aus, er würde es mit militärischen
Mitteln erreichen können. Man müsste in Mexiko überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre,
neue Ansätze zu suchen.“
In der mexikanischen Stadt Monterrey wurde erst
am Sonntag die Anwältin Raquenel Villanueva getötet. Sie wurde als Verteidigerin bekannter
Drogenschmuggler bekannt und entging bereits mehreren Anschlägen. Auch die Einwanderungspolitik
steht in Guadalajara auf der Tagesordnung. Obama und Calderón sprachen bei ihrem ersten
bilateralen Treffen den Angaben zufolge u.a. über die Situation von rund sechs Millionen
mexikanischer Arbeiter in den USA.