In jedem August weint
der Himmel: Wenn die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Bahn des Kometen Swift-Tuttle
quert, fällt eine große Menge Trümmer des Kometen in die Erdatmosphäre und verglüht.
Niemals sonst im Jahresverlauf lässt sich eine so enorme Menge Sternschnuppen beobachten.
Im Volksmund werden sie auch als „Tränen des Laurentius“ bezeichnet, weil sie um den
Namenstag dieses populären Heiligen am 10. August zu sehen sind. Der Heilige Laurentius
hat viel mit Feuer und Flamme zu tun.
Die Legende erzählt: Als Archidiakon
von Rom war Laurentius in Vertretung des Papstes für die Verwaltung des örtlichen
Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische
Kaiser Valerian Papst Sixtus hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius aufgefordert,
alles Eigentum der Kirche innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte
Laurentius das Vermögen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte alle Armen und
Kranken und präsentierte sie als den wahren Reichtum der Kirche dem Kaiser. Dieser
ließ Laurentius deswegen mehrfach foltern und dann durch Grillen auf einem eisernen
Gitterrost qualvoll hinrichten. Der Überlieferung nach waren seine an den Kaiser gerichteten
letzten Worte: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt
es ewige Pein.“
Laurentius ist heute nicht nur der Schutzpatron Spaniens, sondern
auch der Bibliothekare, Archivare, Studenten sowie vieler, die mit Feuer zu tun haben,
etwa der Bierbrauer, Wäscherinnen und Köche. Obwohl Laurentius ein tragisches Schicksal
hatte, werden in seinem Namen vielerorts in Deutschland, sinnenfrohe kulinarische
Feste gefeiert.