2009-08-07 12:04:59

D/Vatikan: Zollitsch, Papstbesuch „nur verschoben“


RealAudioMP3 Erzbischof Robert Zollitsch bedauert es, dass Papst Benedikt nächstes Jahr nicht nach Deutschland kommt. Gleichzeitig hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz aber auch Verständnis für die Planungen im Vatikan. Die Verschiebung der dritten Papstvisite in seiner Heimat war am Donnerstag bekannt geworden. In einem Statement für Radio Vatikan sagte Zollitsch am Freitag:
„Es ist ja so, dass sowohl der Bundespräsident den Heiligen Vater nach Deutschland eingeladen hat – zu einem offiziellen Staatsbesuch – wie auch ich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, der ihn auch zu einem Besuch in Freiburg eingeladen hat. Wir haben dann, als ich das letzte Mal in Rom war, ausführlich darüber gesprochen, und dann war durchaus eine Planung in den Blick genommen worden, dass er – so sah es aus – im September kommenden Jahres sowohl nach Berlin als auch in die neuen Bundesländer und nach Freiburg kommen könnte. Aber man sagte mir damals in Rom gleichzeitig: Es stehen ganz, ganz viele Einladungen an - und der Papst überlegt sich, nachdem er zwar noch nicht offiziell zu einem Staatsbesuch in Deutschland, aber doch schon zweimal bei uns war, wie er es vermitteln kann, nun zum dritten Mal zu kommen, wenn wichtige andere Besuche noch ausstehen...“
Vor wenigen Tagen nun, so Erzbischof Zollitsch, habe er in seinem Urlaub Post aus Rom bekommen: Der Reisemarschall des Vatikans, Alberto Gasbarri, teilte ihm mit, dass man jetzt den Reiseplan Benedikts für das nächste Jahr gemacht habe.
„Es stehen eine ganze Menge großer und auch kleinerer Reisen an, und da hätten sich schließlich der Heilige Vater und seine Berater entschlossen, den Besuch in Deutschland (und damit auch den Besuch in Freiburg) nicht im nächsten Jahr stattfinden zu lassen, sondern einfach zu verschieben. Er ist damit verschoben und nicht aufgehoben – freilich ist es nicht so, dass wir schon einen neuen Termin, etwa für 2011 hätten, das wäre auch viel zu früh!“
Die Planungen für einen dritten Papstbesuch in Deutschland, das läßt Zollitsch erkennen, waren schon ganz schön vorangekommen. Für 2010 wird nun nichts daraus:
„Ich persönlich bedauere es, denn ich hätte mich sehr gefreut, dem Heiligen Vater sowohl in Berlin, in den neuen Bundesländern als auch ganz besonders in Freiburg zu begegnen. Und ich habe auch feststellen können, dass er auch selber ganz interessiert ist an einem Besuch in Freiburg... Es sind die praktischen Gründe, die nun überwogen haben, den Besuch zu verschieben; es kommt bei ihm natürlich auch angesichts seines Alters hinzu, dass er gern nicht mehr ganz so viele Reisen machen möchte wie sein Vorgänger. Es ist auch jedes Mal ein bißchen die persönliche Vorliebe eines Papstes, wie gerne er reist und welche Prioritäten er setzt. Ich kann nachvollziehen, dass er selber sagt: Nachdem ich nun zweimal in Deutschland war, stehen nun andere Länder auf der Prioritätenliste... zumal viele, viele Einladungen bei ihm vorliegen.“

(rv/erzbistum freiburg 07.08.2009 sk)








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