2009-08-06 12:10:50

Vatikan/D: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben"


Papst Benedikt XVI. wird im kommenden Jahr nicht nach Deutschland reisen. Das Kirchenoberhaupt habe 2010 definitiv andere Reisepläne, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur mit.

„Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, sagte Pressesprecher Matthias Kopp in Bonn. In den letzten Monaten hatte es zahlreiche Spekulationen darüber gegeben, ob Benedikt zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung nach Deutschland und insbesondere zum Staatsbesuch nach Berlin kommen werde. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hatte das Kirchenoberhaupt nach Freiburg eingeladen. Auch aus anderen Bistümern, vor allem aus Erfurt und Görlitz, waren Einladungen in den Vatikan ergangen. Spekuliert wurde u.a. über eine Papst-Visite auf der Wartburg bei Eisenach, wo Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Eine Bestätigung für entsprechende Reisepläne des Papstes gab es jedoch nie. Benedikt XVI. hat Deutschland bisher zwei Mal besucht; beide Male kam er aber nicht in die Hauptstadt. Stattdessen besuchte er Köln zum Weltjungendtag 2005 und ein Jahr später seine bayrische Heimat.

Während der Kontroverse um die Lefebvrianer in diesem Frühjahr war die Kritik aus Deutschland am Papst besonders heftig. Dass auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sich daran beteiligte, sorgte im Vatikan für Verstimmung. Im Vatikan wird darauf hingewiesen, dass der Papst beim Erstellen seiner Reiseprogramme Deutschland nicht zu sehr bevorzugen darf – sonst ärgern sich andere Staaten, in Europa und anderswo.

(kna/rv 06.08.2009 sk)









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