2009-08-06 13:28:50

Nordkorea: Immer noch viele religiöse Gefangene


Hinter der Freude über die Freilassung von zwei US-Journalistinnen in Nordkorea darf die Sorge um Hunderttausende politische und religiöse Gefangene des kommunistischen Regimes nicht zurücktreten. Das meint das christliche Hilfswerk „Open Doors“ aus den USA. Nach Schätzungen der Organisation, die mit Untergrundchristen in Verbindung steht, sind in Nordkorea mindestens 200.000 Menschen inhaftiert, darunter bis zu 60.000 Christen. Natürlich freue man sich, dass die Mitte März an der Grenze zu China festgenommenen Journalistinnen wieder in den USA eingetroffen seien. Ex-Präsident Bill Clinton hatte bei einem Überraschungsbesuch am 4. August in Pjöngjang in Gesprächen mit dem Diktator Kim Jong Il die Begnadigung und Freilassung der beiden Frauen erreicht. Man dürfe aber nicht vergessen, so das Hilfswerk, dass das Regime mit äußerster Brutalität gegen das eigene Volk vorgehe. Zum siebten Mal in Folge stehe das Land auf dem ersten Platz des jährlich veröffentlichten internationalen Verfolgungsindex von „Open Doors“. In Nordkorea sei es beispielsweise verboten, die Regierung zu kritisieren, das Land zu verlassen und kein Bild von Kim Jong Il im Haus zu haben. Wer eine Bibel besitze oder den christlichen Glauben praktiziere, riskiere, in Straf- oder Umerziehungslagern eingesperrt bzw. hingerichtet zu werden.
Von den 23,6 Millionen Einwohnern Nordkoreas sind offiziellen Angaben zufolge etwa 12.000 Christen, die zu vier staatlich anerkannten Kirchengemeinden gehören – zwei evangelischen, einer katholischen und einer russisch-orthodoxen. Religionsstatistiker gehen davon aus, dass sich weit über 400.000 Christen im Verborgenen treffen.
(idea 06.08.2009 sk)








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