Alle drei synoptischen
Evangelisten – Markus, Matthäus, Lukas – berichten von der Verklärung des Herrn: Petrus,
Johannes und Jakobus werden auf einem Berg Zeugen der überirdischen Herrlichkeit Jesu
und hören eine Stimme vom Himmel, die ihn als Sohn Gottes bestätigt. Die Verklärung
steht im Zusammenhang mit der Leidensankündigung Jesu: Er geht als Messias nicht den
Weg des politischen Befreiers, sondern den schmachvollen Weg ans Kreuz. Die Verklärung
soll die engsten Jünger Jesu für das Kommende stärken.
Bei Johannes fehlt
die Verklärungsszene – aber sie hat doch ein Äquivalent: Der letzte Evangelist schildert
Jesus am Kreuz als Erhöhten, von Gott feierlich Bestätigten. In seinem Jesusbuch
zieht Papst Benedikt eine Parallele von der Verklärung Jesu auf dem Berg zu Mose,
der auf dem Sinai die Zehn Gebote entgegennimmt. Jesus ist der „neue Mose“ – und er
„ist die Tora selbst“. Die Verklärungsszene deutet der Papst als heimliches Scharnier
der Evangelien; sie markiere „Einbruch und Anbruch der messianischen Zeit“.
Das
Fest, das im Orient seit dem 4./5., in Spanien seit dem 9. Jahrhundert gefeiert wurde,
übernahm die römische Kirche 1457 - zum Dank dafür, dass ein Sieg über die Türken
bei Belgrad deren weiteres Eindringen in Europa zunächst verhindert hatte.